Gründung des Königreichs Italien.
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begab sich mit seiner Gemahlin auf einem französischen Schiffe nach Terracina,
von da nach Rom, wo er bis zum Einbruch der Piemontesen (20. September
1870) blieb. Er starb im Dezember 1894 zu Arco in Tirol, ziemlich der-
armt; denn Victor Emanuel hatte ihm, da er auf die Krone nicht Verzicht
leistete, zu dem Lande auch sein Privatvermögen weggenommen.
Am 18. Februar 1861 trat in Turin das erste italienische Par-
lament zusammen. Victor Emanuel nahm den Titel an: „König von
Italien durch Gottes Gnade und durch das Volk". Der Versuch Cavours,
den Papst zum Verzicht auf Rom zu bewegen, mißlang; Cavour starb am
6. Juli 1861, aber sein sehnlicher Wunsch, „Rom die Hauptstadt
Italiens", war jetzt das Losungswort der Italiener, welches zunächst
Garibaldi zu verwirklichen trachtete. Im Sommer 1862 sammelte er in
Sicilien Freiwillige, setzte mit diesen, etwa 2500 Mann, auf zwei italienischen
Fregatten trotz Verbotes der Regierung nach Calabrien über, um nach Rom
zu ziehen. Auf der Hochebene des Aspromonte (29. August) griff ihn der
General Pattabiemi an und zerstreute die „Briganten", deren Führer am
rechten Fuß eine schwere Wunde erhielt und in Gefangenschaft geriet, aber
wieder nach Caprera freigelassen wurde.
Zufolge einer neuen Konvention mit Frankreich (15. September 1864)
verlegte Victor Emanuel, getreu dem Wahlspruche des Hauses Savoyen:
Sempre avanti, Savoja! seine Residenz nach Florenz, damit scheinbar
auf Rom verzichtend; Napoleon versprach, binnen zwei Jahren seine Truppen
aus Rom zu ziehen, dessen Schutz der italienischen Regierung überlassen
werden sollte. Die öffentliche Meinung in Italien hielt es für selbstverständlich,
daß der Septembervertrag gelegentlichen Bruch erleiden werde. Am 12. De¬
zember 1866 verließen die letzten französischen Besatzungstruppen Rom. In-
zwischen hatte Italien durch seinen Bund mit Preußen trotz der Niederlage
von Custozza das lang ersehnte Benetien durch die Mittlerhand Frankreichs
erhalten. Garibaldis Versuch, Welschtirol dem Königreich Italien einzuverleiben,
war kläglich gescheitert. Jetzt handelte er wieder für die Regierung, indem
er in Nord- und Mittelitalien Rundreisen unternahm und zur Ausführung
des Wortes Roma capitale aufforderte. Nur mit Widerstreben schritt
schließlich auf Weisung Napoleons der Minister Ratazzi gegen denselben ein
und ließ ihn nach der Festung Alessandria (24. September 1867), von da
wieder nach Caprera bringen, was aber den gleichgesinnten Sohn des Frei-
scharenhäuptlings, Menotti Garibaldi, nicht in der weitern Thätigkeit
störte. Derselbe rückte mit seinen Banden über die römische Grenze, erlitt
aber überall beim Zusammenstoß mit den päpstlichen Truppen arge Schlappen.
Da der Minister Ratazzi all diesen groben Verletzungen der Septemberkonven-
tion ruhig zusah und auf die französischen Warnungen und Drohungen nur
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