Full text: Vaterländische Geschichte

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münde, den niemand bei Leib und Leben brechen durfte. Die 
Märker priesen den Allmächtigen, der ihnen einen solchen Fürsten 
geschickt hatte. 
4. Friedrich I. als Kurfürst. Friedrich blieb auch ferner in 
allen Angelegenheiten der treue Ratgeber des Kaisers und leistete 
ihm wichtige Dienste; besonders aus dem Konzil zu Konstanz 
brachte er das kaiserliche Ansehen zu hoher Geltung. Zum Lohne 
überließ Sigismund ihm am 30. April 1415 die Mark Branden¬ 
burg als erbliches Eigentum. Am 18. April 1417 fand in 
Konstanz auf offenem Markte in Gegenwart der versammelten 
Reichsfürsten die feierliche Belehnung Friedrichs statt. So kam 
Brandenburg in den Befitz der Hohenzollern zum 
Segen des brandenburgischen Volkes. 
Als Berater des Kaisers war der Kurfürst häufig aus seinem Lande 
abwesend. Das wollten die Herzöge von Mecklenburg und Pommern zu 
einem Einfalle in das Land benutzen. Aber Friedrich eilte unvermutet herbei 
und schlug die überraschten Feinde. Dadurch gewann er die früher von 
Brandenburg losgerissene U ckermar ck fast ganz wieder. —In dem Hussiten¬ 
kriege ernannte ihn der Kaiser zum Befehlshaber des Reichsheeres. 
Nach dem Tode Sigismunds wollte man Friedrich zum deut- 
fchen Kaiser wählen. Er aber lehnte die Krone ab, obwohl er 
würdig war, sie zu tragen. Im Jahre 1440 beschloß Friedrich 
sein thatenreiches Leben als srommer Christ. 
Seine Gemahlin Elisabeth, die „schöne Else", erfreute sich hoher 
Verehrung und großer Liebe in den Herzen der Unterthanen. 
5. Seine Nachfolger bis zum großen Kurfürsten. Seine Nach¬ 
folger waren in fast 200jähriger Thätigkeit mit Erfolg bemüht, die 
Größe und Macht des bran'denburgischen Staates zu erweitern 
und zu befestigen, bis der 30jährige Krieg auch hier die mühevolle 
Frucht dieser Arbeit gänzlich vernichtete. 
Friedrich II. Eisenzahn. 1440—1470. 
Wie sein Vater den Adel gedemütigt hatte, so bezwang Friedrich II. 
den Stolz der Städte. Besonders die zusammengehörigen Städte Berlin und 
Kölln a. d. Spree versagten ihm den Gehorsam. Plötzlich erschien er des 
Nachts mit 600 Reitern und unterdrückte einen Aufstand. Dann baute er 
an der Spree zwischen beiden Städten eine Burg, um sie leichter im Zaume 
zu halten. Heute steht an dieser Stelle das majestätische kaiserliche Schloß 
in Berlin; so wurde Berlin die Residenz der Hohenzollern. 
Albrecht Achilles. 1470-1486. 
In siebzehn Turnieren trug Albrecht den Sieg davon, und seine Helden¬ 
thaten, der hohe Wuchs, die Schönheit seines Angesichts und die Gewandtheit 
,einer Zunge erregten überall Bewunderung. Das Land vergrößerte er 
durch die Erwerbung des Herzogtums Krossen. 1473 gab er das hohen- 
zollernsche Hausgesetz. Dieses bestimmte, daß beim Tode des Kurfürsten 
jedesmal der älteste Sohn Brandenburg ungeteilt erhalten sollte. So war 
der Grund gelegt zum Wachstum der Herrschaft der Hohenzollern. _ In 
seinem letzten Lebensjahre finden wir den ritterlichen Albrecht, dessen Körper 
ganz von Narben bedeckt war, auf dem Reichstage zu Frankfurt. Der
	        
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