— 39 — Georg-Eckert-Institut
für internationale
VIII ftrtebrttö I.
(Regierte von 1688-1713.) Braunschweig
Schulbuchbibliothek
§ 46. Friedrich wird König.
Der Vater Friedrich Wilhelms I. hieß Friedrich.
Er war zuerst Kurfürst von Brandenburg. Den
Titel Kurfürst führten jene Fürsten, die den deutschen
Kaiser wählten. Das Kurfürstentum Brandenburg
war zuletzt so groß und mächtig wie ein Königreich.
Daher wollte der Kurfürst Friedrich König werden.
Als der deutsche Kaiser dazu seine Zustimmung gegeben
hatte, fand in Königsberg die feierliche Krönung statt.
Der König trug einen Scharlachrock, der mit Gold ge-
stickt und mit diamantenen Knöpfen besetzt war, und
darüber den königlichen Purpurmantel. Herrlich war
auch die Königin geschmückt. Die Großen des Reiches
waren bei der Feier zugegen. In dem großen Saale des
Schlosses zu Königsberg setzte Friedrich zuerst sich und
dann auch seiner Gemahlin die Krone auf. Er nannte
sich von nun an „Friedrich, König in Preußen."
In der Kirche wurde das königliche Paar gesalbt. Der
Krönungstag war für das preußische Volk ein großes Fest. Den
Königsderger Armen gab der König 3000 Jt>; auch gründete er
ein Waisenhaus zu Königsberg und ein großes Armenhaus in
Berlin.
IX. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst.
(Regierte von 1640—1688.)
§ 47. Aus seiner Jugend.
Der Vater des ersten preußischen Königs war Fried-
rich Wilhelm, der Große Kursüst. Als Jüngling lebte
er einige Zeit in der Stadt Haag in Holland. Hier
sollte er lernen, wie er einst seinen Staat regieren
müsse. Er wurde aber da mit jungen Leuten bekannt,
die ihn zu einem bösen Leben verführen wollten. Da
verließ ec die Stadt mit den Worten: „Ich bin es Gott,
meinen Eltern und meiner Ehre schuldig." Nun begab