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I.
Die prähistorische Zeit.
Vorbemerkung.
1. Vorstudien.
Ehe der Lehrer an die Darbietung des Stoffes in der Volksschule
herantritt, mache er nötige Vorstudien.
„Wer wenig weiß,
der wird den ganzen Kram auslegen,
Wer viel,
der führt das Kind auf immer kürzern Wegen."
Rückert.
Es ist nicht zu verlangen, daß der Lehrer den gesamten Stoff durch-
arbeite; dazu ist unfre Lehrerarbeit zu umfangreich und unfre Vorberei-
tungszeit zu knapp bemessen. Ich empfehle
1. aus „Sächsische Volkskunde" von Wuttke, Dresden, 1901,
G. Schönseldsche Verlagshandlung, Kapitel 2: „Sachsens vorgeschichtliche
Zeit" von I. V.Deichmüller und
2. „Die deutschen Altertümer" von vr. Franz Fnhse, mit 70 Ab-
bildungen, Sammlung Göschen Nr. 124, 80 Pf.
Weiterer Literaturnachweis zur Vertiefung der Studien am Ende
der Präparation.
Die Auswahl des Stoffes macht Schwierigkeiten. Jedenfalls wird
für die Volksschule der Unterschied zwischen paläolitischer und neolitischer
Zeit, ebenso zwischen Schnur- und Bandkeramik außer acht bleiben müssen.
2. Zweck des Themas.
Es ist klar, daß der Hauptzweck des Geschichtsunterrichts für die
Volksschule nicht in der Darbietung und EinPrägung des geschichtlichen
Stoffes liegt. Freilich muß der Geschichtsstoff festes Eigentum des Kindes
werden; er sei aber knapp bemessen. In der Beschränkung zeige sich
der Meister! Die Volksschule ist nicht wissenschaftliche, sondern Erzie-
hungsschule. > Ihr Hauptzweck liegt also in der Erziehung des Kindes.
Deswegen sind die erziehlichen Punkte herauszugreifen und auszu-
beuten. Und zwar soll die deutsche Volksschule erziehen zu religiös-
sittlicher, vaterländisch-monarchischer Gesinnung und Betätigung.
Siemon, Geschichtsunterricht. 1