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bb) Durch ihre Kampfbereitschaft. 1. Vor Be-
ginn des Kampfes. Anfänglich hatte jede Stadt ihren Welt-
lichen oder geistlichen Herrn. Die Stadt erhielt von ihrem Stadt-
Herrn einen Vogt, der Gericht hielt, also eine bedeutende Macht
besaß. Der wechselnde Wohlstand machte es aber den Städten
möglich, die Rechte des Stadtherrn an sich zu bringen. Nun
wählten die Bürger .einen Bürgermeister und einen Rat, der
über die Selbständigkeit zu wachen hatte. Unter solchen Um-
ständen bedurften die Städte einer kampfbereiten Bürgerschaft,
besonders aber zur Zeit des Fehde- und Raubritterwesens. Die
Führung im Kampfe übernahm der Stadthauptmann, der meistens
ein Adeliger war und sich in der betreffenden Stadt angefiedelt
hatte. Wenn der Stadthauptmann die Bürger in den Kampf
führte, so waren sie nach Gilden (Handwerken) geordnet. Außer-
dem hatte der Stadthauptmann eine Truppe von Stadtknechten,
die stets zur Verteidigung der Stadt bereit standen. Warum
war das nötig? Weil in jener kaiserlosen Zeit das Fehdewesen
überhand nahm und weil eine Fehde oft aus der geringfügigsten
Ursache entstand. So sagte z. B. ein adeliger Herr der Stadt
Frankfurt a. M. die Fehde an, weil eine Frankfurterin seinem
Vetter den Tanz versagt hatte und die Stadt für diesen Schimpf
nicht Genugtuung leisten wollte. Man hielt eben jeden An-
griff 'für berechtigt, wenn der Fehdebrief durch einen sichern Boten
bestellt war und bereits drei Tage seit der Ankündigung verflossen
waren.
Erzähle, wie sich die deutschen Städte vor Be-
ginn des Kampfes schützten!
d) Während des Kampfes. (Belagerung einer
Stadt.) Traf — was meistens der Fall war — etwa drei Tage
nach der Fehdeankündigung der feindliche Heereshaufen vor einer
Stadt ein, so flohen die umwohnenden Bauern in die Stadt,
wo sie teils in Bürgerhäusern, teils in Bretterhütten auf dem
Kirchhof untergebracht wurden. Die Belagerten hätten zeitig
für die Verrammelung der Tore und die Zerstörung der Brücken
gesorgt. Einen Teil ihrer Mannschaften hatten sie auf die Türme
und den andern hinter die Zinnen gestellt, von wo aus sie ihre
Pfeile auf die Feinde herabsandten. Wieder andere begossen