Full text: Deutsche Geschichte für evangelische Volksschulen

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Lebens mit einander Zusammenhängen. So weit unsere 
Erinnerung reicht, sind wir mit Dingen, wie Sonnen¬ 
schein, Wolken, Wind, Regen, Flüssen, Frost und Schnee 
vertraut und sie scheinen uns so gewöhnlich, daß wir nie 
darüber nachdachten. Wir können uns z. B. nicht vorstellen, 
daß sie anders wären, als wie sie sind; sie scheinen in der 
That so natürlich und so notwendig, daß wir sogar erstaunt 
sein würden, wenn man verlangte, daß wir einen Grund 
dafür angeben sollten. Hätten wir aber unser ganzes Leben 
in einem Lande zugebracht, wo es niemals regnet, und 
kämen dann in diese Gegend und sähen einen so heftigen 
Regen, wie wir ihn heute beobachtet haben, würde er uns nicht 
sehr merkwürdig Vorkommen und würden wir nicht nach 
seiner Bedeutung fragen? Oder wenn aus einer sehr heißen 
Gegend ein Knabe dieses Land im Winter besuchte, wo er 
zum erstenmal Schnee und fest gefrorene Flüsse sieht, 
würden wir staunen, wenn er große Verwunderung zeigte? 
Wenn er uns bäte, ihm zu sagen, was Schnee ist, warum 
die Erde so fest und die Luft so kalt ist, warum die Ströme 
nicht mehr fließen, sondern mit einer Eiskruste bedeckt 
sind — könnten wir diese Fragen beantworten? 
13. — Und doch beziehen sich diese Fragen auf nur ganz 
alltägliche Dinge. Wenn wir darüber Nachdenken, stnden 
wir vielleicht, daß die Antworten gar nicht so leicht zu 
finden sind, wie wir dachten. Wir dürfen nicht glauben, daß 
eine Sache kein Interesse für uns hat, weil sie gewöhnlich 
ist. Es ist kein Ding zu gewöhnlich, um unsere Aufmerk¬ 
samkeit nicht zu verdienen und unsere Mühe nicht zu lohnen. 
14. — Im folgenden wollen wir einige dieser gewöhn¬ 
lichen Dinge betrachten; der Zweck dieses kleinen Buches 
ist aber nicht nur, die Gesetze der Natur aufzuzählen und 
unserem Gedächtnis einzuprägen, sondern vor allem, uns
	        
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