Object: Der südteutsche Schulfreund

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lern die Vögel unter Dächer und Bäume; der Land¬ 
mann eilt nach seiner Hütte; Felder und Gärten wer¬ 
den verlassen. Das Herz kämpft mit verschiedenen 
Leidenschaften, will seine Furcht verbergen, die in allen 
Gebeinen zittert, und arbeitet, sich mit Standhaftigkeit 
und Ruhe zu waffnen. Indessen wird die über die 
Erde ausgebreitete Nacht immer fürchterlicher, und aus 
der Ferne murmelt schon eine dumpfe Stimme die 
Drohungen des kommenden Donners her, dem Ohre 
immer hörbarer. Auf einmal scheint sich das Gewölbe 
des Himmels zu zerreißen; ein schreckliches Krachen fül¬ 
let den weiten Luftraum; die Erde bebt, und alle Echo 
in Gebirgen werden erregt. Mit jedem Schlage des 
Donners fahren die stammenden Blize Strahl auf 
Strahl aus, durchkreuzen die schweflichten Lüste, schlän¬ 
geln sich an den Spizen der Berge herab und werfen 
ihr Feuer in die ödesten Abgründe. Die Schleusen des 
Himmels lösen sich von ihrer Last und stürzen ganze 
Fluthen herab, und indem die Wolken unter dem Kampfe 
der Winde von einer Gegend in die andere sich fort¬ 
jagen, tobet das wilde Geplätscher auf den dürren Erd¬ 
boden herunter. 
(Ton der Angst, des Schrekens und der Freude.) 
Vater. Welch ein Gewitter! Ist es doch, als 
krachte die Achse des Erdballs! Bliz und Schlag im¬ 
mer schneller und schneller auf einander! — Nun gilt 
es Vorsicht! . . Weg vom Ofen, ihr Kinder! — Tretet 
in die Mitte des Zimmers! Oeffnet die Thür! (dem Ge¬ 
sinde zurufend) Löscht das Feuer auf dem Herde aus! 
Geschwind! 
Kinder, (sich an ihn schmiegend.) Ach Vater! ach 
Vater! O wie cs rasselt und rollt! Alle Fenster zittern! 
Vater. Zittert nur ihr nicht! Furcht vergrößert 
die Gefahr! 
Mutter. Gott sei bei uns! Ach, der Bliz hat 
gezündet! Gewiß! Gewiß! Seht da laufen schon Leute 
zusammen. 
Kinder. Ach Gott! Feuer! Feuer! Feuer!
	        
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