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Holder Friede, 
Süße Eintracht, 
325 Weilet, weilet 
Freundlich über dieser Stadt! 
Möge nie der Tag erscheinen, 
Wo des rauhen Krieges Horden 
Dieses stille Thal durchtoben; 
330 Wo der Himmel, 
Den des Abends sanfte Röte 
Lieblich malt, 
Von der Dörfer, von der Städte 
Wildem Brande schrecklich strahlt! 
335 Nun zerbrecht mir das Gebäude, 
Seine Absicht hat's erfüllt, 
Daß sich Herz und Auge weide 
An dem wohlgelungnen Bild. 
Schwingt den Hammer, schwingt, 
340 Bis der Mantel springt! 
Wenn die Glock' soll auferstehen, 
Muß die Form in Stücken gehen. 
Der Meister kann die Form zerbrechen 
Mit weiser Hand, zur rechten Zeit; 
345 Doch wehe, wenn in Flammenbächen 
Das glühnde Erz sich selbst befreit! 
Blindwütend, mit des Donners Krachen 
Zersprengt es das geborstne Haus, 
Und wie aus offnem Höllenrachen 
350 Speit cs Verderben zündend aus. 
Wo rohe Kräfte sinnlos walten, 
Da kann sich kein Gebild gestalten; 
Wenn sich die Völker selbst befrein, 
Da kann die Wohlfahrt nicht gedeihn. 
355 Weh, wenn sich in dem Schoß der Städte 
Der Feuerzunder still gehäuft, 
Das Volk, zerreißend seine Kette, 
Zur Eigenhilfe schrecklich greift!
	        
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