e) Die Ohrenbeichte. 
f) Die Lehre vom Fegefeuer. 
g) Die Kelchentziehung beim heiligen Abendmahl. 
h) Das Verbot der Priesterehe (Cölibat). 
i) Die Lehre von den sieben Sakramenten. 
Schulwesen. 
1. Stadtschulen. Unterrichtsgegenstände: Lesen, Schreiben, Einmaleins, Singen, 
die Anfangsgründe im Latein, besonders aber die zehn Gebote, das Glaubens¬ 
bekenntnis, das Vaterunser, der Psalter, lateinische Gebete und Gesänge für den 
Chordienst in der Kirche und auf der Straße. Überaus harte Zucht, schlechte 
Schulhäuser, ungeschickte und harte Lehrer. Schulbücher gab es nicht. 
2. Lateinschulen (Magdeburg, Eisenach). Unterrichtsgegenstand nur Latein. 
Aus meist abgeschriebenen Büchern wurden erst einzelne Worte, dann Sätze, 
zuletzt zusammenhängende Stücke gelernt, auch wohl schon kleine lateinische Reden 
gehalten oder Disputationen veranstaltet. Der Lebensunterhalt wurde durch 
Chorsingen iu der Kirche uud Kurrendesingen auf der Straße erworben. — 
Außer diesen Lateinschulen gab es sogen, fahrende Schüler, die von Ort zu 
Ort, von Schule zu Schule zogen, durch Betteln und Stehlen ihren Unterhalt 
erwarben und so in wüstem, zügellosem Leben oft das 40. Jahr erreichten, ohne 
etwas zu lernen. 
3. Hochschulen oder Universitäten (Erfurt, Wittenberg). Die Schüler heißen 
Studenten, studieren Theologie oder Gottesgelehrtheit, Philosophie oder 
Weltweisheit, Medizin oder Arzneikunde, Jura oder Rechtsgelehrsamkeit. 
Disputationen, Universitätsbibliotheken u. s. w. 
4. Fortschritt durch die Reformation: Luther ist der Vater der allgemeinen 
Volksschule, indem er allgemeinen Schulbesuch, bessere Schulhäuser, geschicktere 
Lehrer fordert, die Unterrichtsfächer bestimmt und das erste und bedeutendste 
Schulbuch, den Katechismus, schreibt. 
Klosterwesen. 
1. Klostertracht: dunkle Kutte mit Kapuze, Strick um den Leib, vielfach barfuß, 
kahl geschorenes Haupt (Tonsur). 
2. Klostergelübde: Armut, Gehorsam, Keuschheit. 
3. Klostererziehung: Eintritt ins Kloster, Ansprache des Priors, Einkleidung, 
Ablegung des Klostergelübdes, Probejahr, Priesterweihe. 
4. Klosterdienste: Verrichtung der niedrigsten Dienste, wie Scheuern der Zellen, 
Betteln mit dem Bettelsack auf der Schulter; pünktlicher Besuch der sieben täg¬ 
lichen Betstunden oder Horen (Mitternacht, erstes Hahnenkrähen, sechs, neun, 
zwölf, drei Uhr, abends), Fasten, Kasteiungen, Bußübungen, Messelesen, daneben 
Studium der heiligen Schrift. 
5. Verfall des Klosterlebens: Die Mönche gaben sich dem Müßiggänge hin, 
bedrückten das Volk durch harte Frondienste und zahlreiche Abgaben, vernach¬ 
lässigten das Studium, verspotteten das heilige Abendmahl, ergaben sich mancherlei 
Lastern. Die Klöster waren Höhlen des Lasters geworden. 
Durch die Reformation wurden sehr viele Klöster aufgehoben, die Mönche 
und Nonnen traten in die Welt zurück, ihre Güter wurden vielfach zur Grün¬ 
dung von Schulen verwendet.
	        
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