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gesinnt kennen wir den Kurfürsten Friedrich den Weisen und den Land¬ 
grafen Philipp von Hessen. Herzog Erich von Braunschweig, der 
Luthers Mut und Unerschrockenheit bewundert, sendet ihm zwar einen Krug 
mit Bier zur Labung, doch ist er kein Anhänger der evangelischen Lehre. 
Friedrich der Weise dagegen nimmt sich hilfreich des Bedrängten an. „Wer 
sich des Armen erbarmet . . ." Er sowohl als Philipp von Hessen sind Luthers 
Beschützer und eifrige Förderer der Reformation. 
III. Verknüpfung. 
1. Inwiefern hat auf dem Reichstage zu Worms Luthers Kampf um den 
evangelischen Glauben feinen Höhepunkt erreicht? 
a) Er hat vor dem höchsten Herrn der Christenheit und vor der 
glänzendsten Versammlung standhaft seinen Glauben bekannt und vor der 
höchsten irdischen Macht sich geweigert, auch nur ein Wort von dem zurück¬ 
zunehmen, was er geschrieben und gelehrt, sofern man ihn nicht durch Beweise 
aus der heiligen Schrift überzeugen könne. Er stellt also Gottes Wort über 
aller Menschen Wort, auch über das Wort des Papstes und der Konzilien, 
und dadurch hat er der Wahrheit zum Siege verholsen. 
b) Er hat alle Gegner siegreich überwunden: den Ablaßprediger 
Tetzel, den Kardinal Kajetan, den Kammerherrn von Miltitz, Dr. Eck, den Papst, 
indem er dessen Bulle verbrennt, den Kaiser, indem er seinem Gebote sich 
widersetzt und nur auf Gottes Hilfe baut. 
c) Alle Mittel seiner Gegner sind erfolglos geblieben: Macht 
und Gewalt, List und Verstellung, selbst die schwersten kirchlichen und weltlichen 
Strafen, Bann und Acht. 
d) Er hat zu den alten viele neue Freunde erworben: zu den Witten¬ 
berger Studenten, Professoren, Bürgern der Stadt, dem Kurfürsten Friedrich, 
dem Rat der Stadt Augsburg, Staupitz, Frau Kotta u. s. w. nun auch deu 
Landgrafen von Hessen, die große Masse des Volks, die von weit und breit 
herzuströmt, den Wuudermann zu sehen, viele Grafen und Ritter, selbst des 
Wohlwollens des Herzogs Erich von Braunschweig und des Georg von Frnnds- 
berg darf er sich erfreuen. 
e) Er selbst ist im Kampfe um den Glauben im Glauben immer 
stärker, fester und mutiger geworden. „In Augsburg vor Kajetan war 
er noch zaghaft und ängstlich, in Altenburg nachgiebig und zum Schweigen be¬ 
reit, in Leipzig freimütig und unerschrocken, bei der Verbrennung der Bann¬ 
bulle unerschütterlich und unerbittlich, vor dem Kaiser überzeugungstreu und 
todesmutig." 
2. Stellt in Überschriften Luthers Lebensgang von der Geburt bis 
zum Reichstage von Worms zusammen! (Angabe der Jahreszahlen!) 
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