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D. Ariedrichs Kreuzzug und Uod.*)
1. Der Kreuzzufl. — Nach der Bestrafung Heinrichs war der Friede
in Deutschland wieder hergestellt, das Ansehen des Kaisers gekräftigt, das
Reich geachtet und gefürchtet bei andern Völkern. Zu einem großen Friedens¬
und Freudenfeste gestaltete sich der Reichstag zu Mainz, auf welchem die
Herrlichkeit des Reiches vor aller Augen sichtbar wurde? Den Tod sollte
der alte Held in einem heiligen Unternehmen finden. Die Trauerkunde, daß
Jerusalem durch den Sultan Saladin von Ägypten den Christen wieder
entrissen worden sei, verbreitete im Abendlande eine große Bestürzung. Der
Papst forderte die christlichen Fürsten und Völker auf, die heilige Stadt
abermals den Händen der Ungläubigen zu entreißen. Überall zogen Mönche
umher und predigten das Kreuz. Es entstand eine allgemeine Bewegung;
allerorten wurde zum Kreuzzuge gerüstet. Die mächtigsten Fürsten Europas
wollten die Kreuzfahrer selbst anführen. Wenngleich der Kaiser Friedrich
bereits im Alter vorgerückt war, so wollte er doch nicht zurückbleiben. „Ob¬
gleich 67 Jahre alt," sagte er, „habe ich doch noch Kraft genug, wie es mein
Beruf fordert, mich als Schirmherr der Kirche an die Spitze der Christen¬
heit zu stellen." Durch diesen Kreuzzug? setzte er seinen großen Thaten eine
würdige Krone auf. Dem Dienste Gottes wollte er die letzten Tage seines
thatenreichen, vielbewegten Lebens weihen. An der Spitze eines großen
Kreuzheeres, 3 das sich bei Regensburg sammelte, kam er glücklich bis nach
Kleinasien. Der Übergang des kaiserlichen Heeres dauerte sieben Tage. Nun
ging der Zug rasch vorwärts. Bald aber kamen die Kreuzfahrer in wüste,
wasserlose Gegenden.
Daselbst erhub sich große Not;
Viel Steine gab's und wenig Brot,
Und mancher deutsche Reitersmann
Hat dort den Trunk sich abgethan.
Den Pferden war's so schwach im Magen,
Fast mußt' der Reiter die Mähre tragen. (Uhtand.)
Es trat ein solcher Mangel ein, daß man sogar Pferdefleisch aß und Pferde-
blut trank.4 Zudem umschwärmten leichte türkische Reiter das Heer Tag
und Nacht. Nie hatten die Pilger Ruhe; sechs Wochen lang konnten sie die
Rüstungen nicht ablegen. Ermattet stießen sie plötzlich auf ein türkisches
Heer von wenigstens 200 000 Mann. Allein Friedrich verzagte nicht. Nach¬
dem das Heer die hl. Sakramente empfangen hatte, rückte es mutig in die
Schlacht. Sechs Stunden dauerte der Kampf. Wunder der Tapferkeit ge¬
schahen, Hunderte drangen siegreich auf Tausende ein, voran der Heldenkaiser,
*) Stoff für zwei Stunden.