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Ofen und Grapen. Jetzt soll er auch Mörser und vor allein
Äugeln gießen. Der Mann besitzt Eifer und Verstand, soll
mir bei ihm auf ^ooo Taler gar nicht ankommen. Aber was
für Wege, was für Straßen habe ich passieren müssen. Da
können ja Nachrichten nach den Grenzen nur mit Schnecken-
langsamkeit befördert werden. Die Post müssen wir durchaus
anders einrichten. Welches sind die Hauptpunkte an unsern
Grenzen?" Als sie ihm genannt waren, befahl er: „Von
Güstrow haben postVerbindungen zu führen nach Rostock,
Wismar, Schwerin, parchim und Dömitz, Waren und Gnoien.
Auf all diesen Linien sind die Städte und Dörfer zu bestimmen,
wo die Wagen- und Reitposten die pferde wechseln können.
3ch bitte mir aus, daß der Wechsel stramm vor sich geht und
die leidige Bummelei nicht einreißt. — Aber auch der Wasser¬
verkehr muß besser werden. Sah da neulich die Schleuse in
Neustadt in einem erbärmlichen Zustande, und so wird's wohl
noch anderswo sein." „Leider ja", fiel der alte Weißkopf
wieder ein, „bei diesem Kriege scheut jeder die Fahrt, Fracht
gibt niemand, aus Furcht, daß sie gestohlen wird. So gehen
denn auch keine Schleusengelder mehr ein, und wie sollen
denn nun die Kosten für die Ausbesserung der Llde und ihrer
Schleusen bestritten werden?" „Das wird und muß gemacht
werden", entgegnete der Herzog eifrig, „ja, mir schwebt
noch der plan einer Verbindung zwischen Wismar und Schwerin
und damit zwischen der Ostsee und der (Elbe vor. Sollte ich
diesen Gedanken verwirklichen können, dann sind mir sein
heraus. Wir fahren unsern Wasserweg, kommen dann schon
weiter zur Nordsee und pfeifen auf den dänischen Sundzoll.
Möchte wohl wissen, was der Kanal Wismar-Schwerin kosten
mag. )ch bitte um einen Kostenanschlag. Und damit für heute
genug, ihr Herren!"
Die Räte verließen ihren Gestrengen mit tiefer Verbeugung.
Und dann stürzte sich jeder gewaltig in die Arbeit, um das
anzuordnen und auszuführen, was der Gefürchtete befohlen
oder auch nur angedeutet hatte. Mancher Mecklenburger,
der jetzt eine Bittschrift einreichte, erhielt zu feinem größten
Erstaunen oft noch an demselben Tage Bescheid. Die Strolche,
die sonst in Mecklenburg ein gutes Feld gehabt hatten, machten
sich vor den Verfolgern über die Grenzen und sagten wohl
zu ihresgleichen, die ihnen begegneten und im Mecklenburgischen
Quartier nehmen wollten: „Bruder, hüte dich vor dem Land
des Wallensteiners!" Die Lldeschleusen, die arg vernachlässigt
waren, wurden wirklich ausgebessert. Und eines Tages legte
man dem Herzog den gewünschten Kostenanschlag über seinen
Wasserweg von der (Elbe bis zur Ostsee vor. 500000 Taler!
3a/ was der Friedländer befahl, wurde ohne Zaudern und
Murren ausgeführt.