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ihm willkommen, um seine Herrschaft zu erweitern. Er verbün¬
dete sich zuerst mit den anderen fränkischen Fürsten; dann rämnte
er sie durch Gift und Dolch aus dem Wege. Seine Herrschsucht
führte ihn bald auch zu einem Kriege mit den Alemannen.
Diese wohnten um d. I. 500 n. Chr. am Oberrhein bis
zum Main (Baden, Elsaß, Rheinbayern, Hessen), während daß
Land östlich bis zum Lech (Württemberg, Westbayern) im Besitze
der Schwaben war. Bei Zülpich, unweit Aachen, kam es
zum Entscheidungskampfe. Lange schwankte die Schlacht; endlich
neigte der Sieg auf die Seite der Alemannen. Da flehte Chlod¬
wig zum Christengotte: „Hilf mir, Herr Jesus Christus, in
dieser Not, und ich will an dich glauben!" Wirklich gewann
er auch einen vollständigen Sieg und ließ sich hierauf mit vielen
Franken taufen.
Der Papst nannte ihn deshalb den „erstgeborenen Sohn
der Kirche", welcher Titel bis heutzutage den französischen Herr¬
schern verblieben ist. Freilich war Chlodwig auch nachher nicht
viel besser. Denn durch Treulosigkeit und Grausamkeit unter¬
warf er sich nach und nach beinahe ganz Gallien, das nun all¬
mählich den Namen Frankreich erhielt. Da derselbe aber das
Christentum in seinem Staate einführte, so hat er sich ein großes
Verdienst um die Menschheit erworben.
Um800n.Chr. 32. Baden unter den Franken.
Die Franken dehnten sich von ihren Wohnsitzen am Nie"
derrhein immer mehr in Gallien (Frankreich) aus. Da auch bie
Alemannen von den Vogesen aus westwärts vordringen wollten,
gerieten die beiden Völker in Kampf mit einander. Bei Zülpich
(Rheinpreußen) kam es zur Entscheidungsschlacht (i. I. 496 n. Chr.).
Der Sieg verblieb dem Frankenkönige Chlodwig, der sich in
der Folge mit seinen Franken zum Christentume bekehrte. Die
Alemannen mußten nun das Land zwischen dem Main und der
Murg (Oos) an die Franken abtreten. Die meisten Einwohner
dieser Gegend zogen deshalb südwärts der Murg zu ihren Stammes¬
genossen. Die zurückgebliebenen wurden zinsbar, vermischten sich
aber allmählich mit den Franken.
Nicht lange nachher kam auch das übrige Gebiet der Ale¬
mannen unter die fränkische Herrschaft. Unter den Nachkommen