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geworden und vererbte dieses Amt auf seine Nachkommen.
Mehrere von ihnen hatten sich ruhmvoll hervorgetan. Friedrich VI.
war dem Kaiser Sigismund treu ergeben und hatte ihm auch die
deutsche Krone verschafft. Als nun Sigismund bedachte, wie die
Mark in so elendem Zustande nicht mehr imstande sei, die Grenzen
des Reiches, besonders gegen die mächtigen Polen, zu schützeu,
beschloß er, sie an Friedrich von Nürnberg abzutreten. ^ Er
ernannte ihn zunächst zum Landeshauptmann. Da er das Geld,
das nötig war, um die Ordnung wieder herzustellen, die ver¬
pfändeten Zölle wieder einzulösen, nicht hergeben konnte, mußte
Friedrich es auslegen. Dafür verpfändete ihm der König das
Land und verpflichtete sich, ihm 150 000 Goldgnlden zu zahlen,
wenn er es selbst wieder in Besitz nehmen wollte. —
Friedrich als Landeshauptmann. Im Jahre 1412 erschien
Friedrich in der Stadt Brandenburg, die ihm bereitwillig die
Tore öffnete. Aber nur ein Teil der Ritter huldigte ihm; die
meisten taten, als wäre er gar nicht da; einige nannten ihn den
Tand von Nürnberg und prahlten, wenn es auch Burggrafen
regnete, sie wollten sich nicht darum scheren. Aber klug wußte
Friedrich die meisten auf seine Seite zu bringen. Die Städte
huldigten ihm endlich alle. Da suchte er auch die der Mark
entrissenen Gebiete wieder zu gewinnen. Mit den Pommern
stritt er auf dem Kremmer Damm, freilich ohne zu siegen; aber
feine Tapferkeit verschaffte ihm doch Achtung und Ansehen. Nur
die Quitzows und ihr Anhang verharrten im Ungehorsam gegen
das Gebot des Königs, sie trotzten auf die Scharen ihrer Reisigen
und die Stärke ihrer Burgmauern. Da beschloß Friedrich,
Gewalt zu gebrauchen. Er verband sich mit dem Erzbifchof von
Magdeburg und dem Herzog von Sachsen, deren Lande unter
den Plünderungen der Quitzows ebenfalls schwer litten. Die
Verbündeten rückten mit Heeresmacht gegen die Schlösser der
widerspenstigen Ritter. Da zeigte es sich, daß eine andere Zeit
gekommen war; die Kanonenkugeln zertrümmerten die festesten
Mauern. Zuerst fiel Friefack, die Feste Dietrichs, dann Plaue
trotz der Stärke der Türme und Ringmauern. Hans Qnitzow
wollte entfliehen, wurde aber ergriffen und in die Gefangenschaft
fortgeführt. Zuletzt wurde Richard von Rochow gedemütigt.
Nachdem sich Friedrich so Gehorsam erzwungen, verordnete er
einen Landfrieden und überließ die Regierung seiner Gemahlin
1412