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Kavallerie hatte, da half ihm dieser Oberst von Steten, prächtige neue
Reiterregimenter auszubilden, sowohl Dragoner, das war die schwere Ka-
vallerie, wie Husaren, das war die leichte Kavallerie. Diese beiden
Arten von Kavallerie haben wir auch heute noch, aber es sind die Kü-
rassiere und Ulanen die schwere, Husaren und Dragoner die leichte Ka-
vallerie, und die Dragoner haben beinahe Jnsanterieuuisorm, nur ist ihr
Waffenrock hellblau, und die Mütze hat keinen Schirm, und sie haben na-
türlich die Reiterstiesel und Reiterwaffen. Damals aber waren die Dra-
goner, was jetzt die Kürassiere sind. Und der beste Dragoneroberst war
der Oberst von Seydlitz, und auch der ist später General geworden.
Seydlitz und Zieten waren die beiden berühmtesten Neitergenerale, die der
König hatte. Dazu hatte der König auch noch eine tüchtige Artillerie,
und den Oberbefehl über alles führte er immer selbst.
4. Der erste und zweite Schlesische Krieg (0). Die Kriege
nun, die der König zu führen hatte, gingen gegen Osterreich. Da war
der Erzherzog gestorben, der auch König von Böhmen und von Ungarn
war. Er war aber auch Kaiser von Deutschland gewesen. Der hatte
nun keine Söhne, und so konnte auch kein Sohn von ihm Deutscher Kaiser
werden. Er wollte aber, seine Tochter Maria Theresia sollte in Öfter-
reich und Böhmen und Ungarn die Regierung bekommen, und ihr Mann,
der sein Schwiegersohn war und Franz hieß, sollte Deutscher Kaiser
werden. Als aber der Kaiser starb, wählten andere Fürsten einen andern
Kaiser, nämlich den Kurfürsten Karl von Bayern, und der wollte auch
Osterreich erben, weil er auch zu Maria Theresia der Netter war, und
er war doch ein Mann, und Maria Theresia war eine Frau. Und es
war sonst in Osterreich nicht Mode gewesen, daß auch Frauen regierten.
(M) Nun hätte der König von Preußen schon lange die schöne Pro-
vinz Schlesien erben müssen, das ist das schöne Land mit dem Riesen-
gebirge, wo Rübezahl wohnt und wo an der Oder die große schöne Stadt
Breslau liegt. Die hatte der Kaiser dem König von Preußen nicht ge-
lassen, sondern hatte sie für sich selbst genommen und zu Osterreich ge-
schlagen. Als nun der König von Preußen hörte, daß der Kaiser gestorben
war und Maria Theresia wollte Osterreich erben, da war er gerade in
Rheinsberg und lag krank am Fieber. Aber sowie er die Botschaft be-
kam, merkte er, daß er jetzt Schlesien bekommen könnte. Er wollte nämlich
zu ihr sagen: „Gnädige Frau, wollen Sie mir jetzt Schlesien geben, so
will ich Ihnen beistehn; wollen Sie es 'aber nicht, so werde ich dem
Kurfürsten Karl von Bayern Helsen, daß er Kaiser wird, und auch die
österreichischen Länder bekommt. Denn das Unrecht mit Schlesien will