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ich mir jetzt nicht mehr gefallen lassen." Er schmiß also, fieberkrank wie
er war, sein Bett und seine Decke weg und wollte gleich nach Berlin
fahren und! vielleicht gleich mit seinen Soldaten nach Schlesien ziehn.
„Aber Majestät", sagte der Doktor, „das geht doch nicht, Sie haben jetzt
das Fieber, wer Fieber hat, gehört ins Bett." „Ach was, Fieber", sagte
der König, „ich habe jetzt was anderes zu tun, als im Bett zu liegen.
Ich muß jetzt für mein Land sorgen, und da muß mein Leib gefälligst
parieren." Er nahm einfach eine Fiebermedizin, die ihm der Arzt
nicht geben wollte, und stand auf und ritt nach Berlin, und weil die
Maria Theresia ihm Schlesien nicht geben wollte, fing er den Krieg an.
Und eine solche riesige Kraft hatte dieser kleine Mann in seinem Geist,
daß das Fieber wirklich nicht schlimmer wurde, sondern ihn verließ, und
nach einigen Tagen alles in Ordnung war. Da sagte der Doktor: „Der
kann mehr als andere Leute."
Da begann nun der erste Schlesische Krieg, der dauerte von 1740 bis
1743. Die Maria Theresia war nicht wenig erschrocken, als Friedrich
plötzlich mit seinen Soldaten in Schlesien stand. Aber die Schlesier waren
zum größten Teil evangelisch, und die Österreicher waren katholisch, und
es war ihnen bei den Österreichern nicht sehr gut ergangen. Darum
mochten sie lieber zu Preußen gehören als zu Osterreich. Sie waren
also sehr freundlich zu dem König, und es dauerte nicht lange, da
war er schon in Breslau eingezogen, und noch nach ein paar Wochen da
hatte er ganz Schlesien erobert. Endlich kam dann ja auch ein öster¬
reichisches Heer herangezogen und wollte das preußische Heer zunichte
machen. Und beinahe wäre die Sache wirklich schief gegangen. Denn
der König hatte seine Regimenter in einer langen Reihe nebeneinander
gestellt, in der Mitte standen die Infanterie und die Artillerie, rechts
^uud links aber die Kavallerieregimenter. Die Österreicher gegenüber standen
ebenso. Als nun aber die preußischen Kanonen so stark nach rechts hin-
Überschossen, immer in die österreichischen Reiter hinein, da ritten diese etwas
weiter nach der Seite ab, und die Preußen dachten schon, die Österreicher
wollten fliehen. Aber mit einem Mal schwenkten die herum und kamen
gerade auf die preußische Kavallerie heran und ihnen gerade in die Seite.
Weil aber Friedrich lange nicht genug Kavallerie hatte, so waren mitten
zwischen die Reiter noch Grenadiere gesteckt, um die Linie länger zu
machen. Als nun aber die Kavallerie herumschwcuken sollte und die
Österreicher wieder von vorne nehmen, konnten die Grenadiere nicht so
schnell mit, und alles kam in Verwirrung. Da machte die preußische
Kavallerie kehrt und riß aus, was sie nur konnte. So raste die preußische