Full text: Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte

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waren. Die Griechen fingen keine wichtige Sache an, ohne das Orakel 
um Rat zu fragen. Durch Geschenke wurden nach und nach die Orakel 
und ihre Priester unendlich reich. — Die Festspiele wurden 
zu Ehren der Götter durch Wettkämpfe gefeiert. 
Die berühmtesten sind die olympischen, welche 
auf der Ebene von Olympia in Elis dem Zeus 
zu Ehren stattfanden. Nur freie, unbescholtene 
Griechen hatten Zutritt. Die Kämpfer waren 
durch Schranken abgeschlossen; auf Bänken vorn 
saßen die Kampfrichter und auf Anhöhen umher 
die Zuschauer. Die Ringkämpfer kämpften 
in dem Stadium, dem Raum für die Fußkämpfer. 
Sie hatten den nackten Leib mit öl gesalbt 
und sich zehn Monate lang vorbereitet. Die 
Wagenlenker versuchten im Fluge den Hippo- 
dromus (die Rennbahn) zu durcheilen, ohne an 
die Hindernisse zu stoßen. Dann folgten Faust¬ 
kämpfe und Diskuswerfen (mit metallenen 
Wurfscheiben). Die Maler und Bildhauer 
stellten ihre Kunstwerke aus, und die Sänger 
29. Diskuswerfer. trugen ihre Dichtungen vor. Die Sieger 
wurden mit einem Ölzweige gekrönt und hoch¬ 
geehrt. Die olympischen Spiele wurden alle vier Jahre abgehalten; diesen 
Zeitraum nannte man eine Olympiade. Die Griechen zählten ihre 
Jahre danach. 
Fragen: Wie hängt der griechische Charakter mit der Natur des Landes 
zusammen? — Was ist eine Danaidenarbeit? — Was sind Tantalusqualen? — 
Welche Verdienste haben die Einwanderer um die griechische Kultur? — Welchen 
Segen hatten die Nationalspiele? — Wie werden: weibliche Schönheit und An¬ 
mut, Weisheit und Kunstsinn, keusche Sitte, schaffende Sorgfalt und Mutterliebe 
in der griechischen Mythologie versinnbildet? — „Das Eleusische Fest", „Klage 
der Ceres" und „Die Kraniche des Jbykus" von Schiller. „Arion" von Tieck. 
„Griechische Spiele" von Pfizer. 
7. Die Heroen oder Helden. 
I. Kerakkes oder KerKutes, der Wationatheld des griech. Volkes. 
1. Seine bedrohte Jugend. Herakles war ein Sohn des Zeus und 
der Alkmene. Sein menschlicher Vater war Amphitryon in Theben, 
dessen Schild seine Wiege war. Hera, die eifersüchtige Gattin des Zeus, 
verfolgte ihn sein ganzes Leben lang. Schon in die Wiege schickte sie ihm 
zwei Schlangen, aber der Knabe erwürgte sie mit seinen Händchen. Der 
Heranwachsende Jüngling erlangte in allen Leibesübungen die größte 
Meisterschaft. Schon im 18. Jahre tötete er auf dem Berge Cithäron 
einen Löwen, der würgend in die Herden seines Vaters einfiel. Das Fell 
hängte er als Kleid um; der Schädel wurde sein Helm, und die Vorder¬ 
tatzen waren um die Brust geschlungen. Aus seiner ersten Wanderung 
in die Fremde kam er an einen Scheideweg. Da nahte sich von der
	        
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