Full text: Von Armin bis zum Augsburger Religionsfrieden (Teil 1)

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Besprechung: Das Grab im Busento. (Lesebuch p. 13.) 
Welche Antwort auf unsere Frage? 
Alarich hat seinen Plan nicht erreicht; in der Blüte seiner Jahre 
hat der Tod seinem thateureicheu Leben ein Ziel gesetzt. Große Trauer 
bemächtigt sich der tapferen Goten. Sie leiten den Busentofluß ab und 
lassen von Gefangenen in der Mitte des Bettes ein Grab graben, in das- 
sie den Leichnam in voller Rüstung, hoch zu Roß, mit vielen Schätzen 
versenken. Darauf wird das Grab geschlossen und der Fluß darüber 
hinweggeleitet. Die Sklaven aber werden getötet, damit die Römer es 
nicht erfahren sollen; denn ihre Habsucht könnte das Grab entweihen 
Überschrift: Alarichs Tod und Begräbnis. 
Es folgt nun die Hauptzusammenfassitng. 
Die Eroberungszüge der Westgoten. 375—410. 
1. Der Einfall der Hunnen in Europa. 
2. Der Kampf der Westgoten um neue Wohnsitze. 
3. Das Schicksal der Goten im oströmischen Reiche. 
4. Alarichs Siegeszug durch Italien. (Einfall. Dreimal vor 
Rom. Zug durch Unteritalien.) 
5. Alarichs Tod und Begräbnis. 
Die nun folgende Vertiefung eröffnen wir mit der Frage: 
Worauf war das Streben der Westgoten gerichtet? 
1. Vergegenwärtigen wir uns nochmals den Verlauf der Geschichte! 
An welchen Orten haben wir die Westgoten gefunden? Zuerst finden 
wir sie an der Wolga und am Don; dort werden sie von den Hunnen 
aus ihren Wohnsitzen verdrängt. Da wenden sie sich in die Donauländer, 
wo sie Ausnahme finden. Auch hier haben sie nicht lange Ruhe, sie 
ziehen nach Italien. Was veranlaßt aber die Goten zu solchen Wander- 
zügen? Die Hunnen gehen darauf aus, sich die Goten zinspflichtig zu 
machen. Ihre Freiheit ist also bedroht. Um diese zu retten, um ihre 
Selbständigkeit, ihren Glauben, ihr Leben, Weib und Kind zu schützen 
und zu wahren, verlassen sie ihre Heimat und unternehmen diese Unge¬ 
wissen Züge. Sie fühlen sich als ein Volk, das feine Eigentümlichkeiten 
festhalten will unter allen Umständen. Ihr Nationalgefühl und ihre 
Freiheitsliebe veranlaßt sie, die von ihren Vätern ererbten teuren 
Güter sich zu erhalten, fo wie es auch der Dichter fordert: „Was du 
ererbt von deinen Vätern Haft, erwirb es, um es zu besitzen." 
So ist ihr Streben alfo zunächst darauf gerichtet, ein selbständiges- 
Volk zu bleiben. 
2. Diese Selbständigkeit haben sie aber in dem oströmischen Reiche 
nicht gefunden. Nachweis! Und die Folge davon? Von neuem ziehen
	        
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