Object: Deutsche Poesie von den Romantikern bis auf die Gegenwart

Justinus Kerner. 
4. Da kam vom fernen Strande Und wie dasselbe blickte 
Sankt Alban, stark und kühn, Weit in das Land hinein, 
Zu diesem wilden Lande, Man Ros' und Lilie pflückte 
Zu diesem Felsen hin. In lindem Maienschein. 
5 90 
Ihn saßt uee 6. Da lagen in den Klüften 
Er sprang zum Felsenwall, Edmat di 
Zerschlug mit starkem Hammer ve n ß e 
e i 
Das Bild — es fiel mit Schall. 
5. Dankvoll, daß ihm's gelungen, Viel Fischlein silberhelle 
Kniet' er dort auf den Höh'n. Waren im See zu schau'n, 
Der Fels, der war zersprungen, Und an Sankt Albans Stelle 
Ein Kreuz daraus blieb stehn. Da knieten zarte Frau'n. 
200. Der Geiger zu Gmünd. 
1. Einst ein Kirchlein sondergleichen — 8. Lächelnd bückt das Bild sich 
Noch ein Stein von ihm steht da — nieder 
Baute Gmünd der sangesreichen Aus der lebenlosen Ruh', 
Heiligen Cäcilia. Wirft dem armen Sohn der Lieder 
in den recht 
2. Lilien von Silber glänzten Hin den rechten goldnen Schuch. 
Ob der Heil'gen mondenklar; 9. Nach des nächsten Goldschmieds 
Hell wie Morgenrot bekränzten Hause 
Goldne Rosen den Altar. Eilt er, ganz vom Glück berauscht, 
— Singt und träumt vom besten Schmause, 
3. Schuh' aus reinem Gold geschlagen 
un dan lhen an n e Wenn der Schuh um Geld vertauscht. 
Hat die Heilige getragen; 10. Aber kaum den Schuh ersehen, 
Denn da war's noch gute Zeit, Führt der Goldschmied rauhen Ton, 
ine Und zum Richter wird mit Schmähen 
4. Zeit, wo überm fernen Meere, h 
Nicht nur in der Heimat Land, Wild geschleppt des Liedes Sohn. 
Man der gmündschen Künstler Ehre 11. Bald ist der Prozeß geschlichtet. 
Hell in Gold und Silber fand. Allun zeß geschlichtet 
5. Und der fremden Pilger wallten Daß das Wunder nur erdichtet, 
Zu Cãcilias Kirchlein viel Er der frechste Räuber war. 
Ungesehn woher, erschallten 12 
Drin Gesang und Orgelspiel. Weh. dn u n ver 
6. Einst ein Geiger kam gegangen, Sangest wohl den letzten Sang! 
Ach! den drückte große Not: An dem Galgen auf und nieder 
Matte Beine, bleiche Wangen Sollst, ein Vogel, fliegen bang. 
i ck kei ld, kei 
Und n Soc in Velh lehn vrott 18. Hell ein Glöcklein hört man 
7. Vor dem Bild hat er gesungen schallen, 
Und gespielet all sein Leid, Und man sieht den schwarzen Zug 
Hat der Heil'gen Herz durchdrungen: Mit dir zu der Stätte wallen, 
Horch! melodisch rauscht ihr Kleid. Wo beginnen soll dein Flug. 
162
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.