Full text: [Theil 1, [Schülerband]] (Theil 1, [Schülerband])

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Das Bäumlein spricht: Nun bin ich froh; 
kein Baum im Walde glitzert so. 
7. Da kam ein großer Wirbelwind 
mit einem argen Wetter, 
der fährt durch alle Bäume geschwind 
und kommt an die glasenen Blätter; 
da lagen die Blätter von Glase 
zerbrochen in dem Grase. 
65. Das Bäumlein spricht mit Trauern: 
Mein Glas liegt in dem Staub, 
die andern Bäume dauern 
mit ihrem grünen Laub; 
wenn ich mir noch was wünschen soll, 
wünsch' ich mir grüne Blätter wol. 
9. Da schlief das Bäumlein wieder ein, 
und wieder früh ist's aufgewacht; 
da hatt' es grüne Blätter fein; 
das Bäumlein lacht 
und spricht: Nun hab' ich doch Blätter auch, 
daß ich mich nicht zu schämen brauch'. 
10. Da kommt mit vollem Euter 
die alte Geiß gesprungen; 
sie sucht sich Gras und Kräuter 
für ihre Jungen; 
sie sieht das Laub und fragt nicht viel, 
sie frißt es ab mit Stumpf und Stiel. 
11. Da war das Bäumlein wieder leer, 
es sprach nun zu sich selber: 
Ich begehre nun keiner Blätter mehr, 
weder grüner, noch rother, noch gelber! 
Hätt' ich nur meine Nadeln, 
ich wollte sie nicht tadeln. 
12. Und traurig schlief das Bäumchen ein, 
und traurig ist es aufgewacht; 
da besieht es sich im Sonnenschein 
und lacht und lacht. 
Alle Bäume lachen's aus; 
das Bäumlein macht sich aber nichts daraus. 
13. Warum hat's Bäumlein denn gelacht 
und warum denn seine Kameraden? 
Es hat bekommen in einer Nacht 
wieder alle seine Nadeln, 
daß jedermann es sehen kann. 
Geh naus, sieh's selbst, doch rühr's nicht an! 
Warum denn nicht? 
Weil's sticht. 2425. 12. 1813.
	        
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