Full text: Die vaterländische Geschichte für Elementarschulen

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Das Pflanzenreich. 
welches man Notang nennt; der Calmus, der Ingwer und Zit¬ 
wer aber sind Wurzeln von schilfartigen Pflanzen. 
4) Die B i n se n g a t t u n g e n. Die Teichbinse, die Sumpf¬ 
binse, die Waldbinse re. und das Binsengras oder die sogenannten 
S e m se n. 
5) Die Blumengräser. Die Karthäusernelke, die Bart¬ 
nelke, die Gartennelke (Grasblume), die Federnelke, die Blutnelkc; 
die Lichtnelke, namentlich die Feuer- und Pechnelke; die Verirnelke 
(eine Kornradenart) re. 
IV. blasse. Moose und Flechten. 
Die Moose und Flechten, welche nicht nur auf schattigem Boden 
und auf dem Grunde der Gewässer, sondern auch an vielen andern 
festen Körpern, an Bäumen, Steinen, Knochen:c. wachsen, machen 
zwei verschiedene Ordnungen des Gewächsreiches aus, ob man gleich 
beide im gemeinen Leben mit einem Namen, mit dem der Moose, 
zu belegen pflegt. — Die Moose haben einen ordentlichen blätterigen 
Stengel, tragen in kleinen, auf haardünnen Stielen sitzenden Knöt¬ 
chen eine Art Samen und sind fast alle von grüner Farbe. — Bei 
den Flechten oder Aftermoosen hingegen bemerkt man keinen 
Stiel. Wurzel, Blätter und Stiele sind in einander in mancherlei 
Gestalten verwachsen, lederartig (einige bloß grindartig) und größ- 
tentheils anders, als eigentlich grün, gefärbt. Ihre Fortpflanzung 
geschieht durch einen feinen Staub, der sich nur an den Blättern in 
Grübchen, Näpfchen, Bläschen re. erzeugt. Beide blühen, wenn man 
den Ausdruck von ihnen gebrauchen darf, zu Ende des Winters. — 
Wenn man sie dürre gemacht hat und nach etlichen Jahren wieder 
mit Wasser befeuchtet, so grünen sie neu auf. Sre erreichen fast alle 
ein hohes Alter. Man kennt ein paar tausend Arten. — 
So unwillkommen uns Moose und Flechten an Bäumen, in Gär¬ 
ten und auf Wiesen sind, so nützlich sind sie doch in mancher andern 
Hinsicht. — Auf hohen Gebirgen saugen sie aus den über sie hin¬ 
ziehenden Wolken Wasser ein, lassen es von Moos zu Moos allmälich 
in's Thal träufeln und befördern dadurch die Fruchtbarkeit der Wie¬ 
sen; sie schützen den Boden der Wälder vor allzuhartem Froste und 
bedecken besonders die jungen Holzkeime und Grasspitzen gegen die 
Kälte; sie bewahren hohe Berge vor allmälicher Wegschwemmung der 
Erde und die Bäume auf ihnen vor dem Umstürze; sie liefern selbst, 
wenn sie verwesen, eine Erdschichte, in welcher nützliche Pflanzen 
von anderer Art gedeihen; sie verwandeln Sümpfe in Torfmoor, 
helfen also den Torf, das wichtige Brennmaterial, bilden und wer¬ 
den auch als Streu gebraucht. Die weicheren Moossorten benutzt man 
nicht nur zum Einpacken zerbrechlicher Waaren, sondern auch, wenn
	        
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