Full text: Die vaterländische Geschichte für Elementarschulen

/ 
— 8 — 
Christenglauben anzunehmen. Als es nun bei Zülpich zum 
heißen Kampfe kam und der Sieg sich schon auf die Seite 
der Alemannen neigte, da gedachte er dessen, was ihm seine 
Gemahlin von dem mächtigen Christengotte erzählt hatte, 
und er rief in seiner Angst: „Hilf mir, Jesus Christus, denn 
meine Götter verlassen mich. Wenn du mir jetzt den Sieg 
schenkest, so will ich an dich glauben und mich taufen lassen!" 
Und siehe, alsbald wandte sich der Kampf: die Franken 
drangen vor, die Feinde wichen und flohen. Chlodwig er¬ 
füllte sein Gelübde. Am nächsten Weihnachtsfeste ließ er 
sich in der Stadt Rheims taufen, und das Christentum 
wurde nun allmählich im Frankenreiche eingeführt. 
3. Die Hausmeier. — Chlodwigs Nachkommen 
auf dem fränkischen Königsthrone waren meist schwache und 
träge Herrscher, welche die Regierung ganz ihrem obersten 
Diener überließen, der Hausmeier genannt wurde. Manche 
dieser Hausmeier waren sehr tüchtige Männer. Vorzüglich 
ragte unter ihnen hervor K a r l, der den Beinamen Martell 
oder Hammer führt, weil er wie ein Hammer alle Feinde 
darniederschlug. Ihm folgte als Hausmeier sein Sohn 
Pippin der Kleine. Der lenkte mit Kraft und Klugheit 
das Reich, während der schwache König unthätig in seinem 
Palaste saß und allgemein verachtet war. Da dachte Pippin 
daran, die Königskrone auf sein eigenes Haupt zu setzen. 
4. König Pippin (752). — Er sandte daher an 
- den Papst und ließ ihn fragen: „Wer verdient, König der 
Franken zu sein: der, welcher das Reich regiert, oder der¬ 
jenige, welcher nur den Königs n a m e n trägt?" Der Papst 
antwortete: „Der, welcher regiert, soll auch König heißen." 
Pippin schickte darauf den unfähigen König als Mönch in 
ein Kloster und ließ sich auf einem Reichstage feierlich zum 
Könige ausrufen. Er starb nach ruhmvoller Regierung; 
die von ihm abstammenden Könige heißen von seinem großen 
Sohne Karl (Nr. 6) die Karolinger. 
5* Vornfacirrs, der Apostel -er Deutschen. 
(t 755). 
1. Das Christentum in Deutschland. — 
Im fränkischen Reiche hatte sich seit Chlodwigs Bekehrung
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.