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werkern. Alle Flüsse, alle Kanäle waren mit Booten bedeckt, die bei der
beabsichtigten Landung als Transportschiffe dienen sollten. Von allen
Seiten eilten Freiwillige herbei zur Teilnahme an einem Unternehmen,
das nur Glück versprach; und als der Herzog von Parma Heerschau
hielt, zählte er dreißigtausend Mann Fußvolk und achtzehnhundert Rei-
ter, die sich in den Niederlanden mit der spanischen Macht zum Einfalle
nach England vereinigen sollten. Der König selbst nannte seine Flotte
die unüberwindliche Armada und gab dem Herzoge von Medina
Sidonia den Oberbefehl.
Doch die englische Königin Elisabeth verlor den Mut nicht. Sie
suchte in der Nation eine allgemeine Begeisterung für die Verteidigung
des Vaterlandes und des Glaubens anzuregen. Und wirklich brachte sie
eine Flotte von hundert sieben und neunzig Schiffen zusammen, die sie
zum teil den Kaufleuten erst abmieten mußte. Die Schiffe waren freilich
nur klein und unansehnlich, aber desto gewandter im Kampfe gegen die
unbehülflichen Riesenschiffe der Spanier.
Endlich, im Sommer 1588, erschien die furchtbare Armada. Selten,
hatte das Meer eine stolzere Flotte getragen. Triumphierend segelte sie
durch den Kanal längs Englands Küsten hin. Aber Sturm und Unge-
witter kämpften für Elisabeth. Die Flotte zerstob vor den empörten
Meereswellen, und was diese nicht verschlangen, fiel den Engländern in
die Hände, die unter Anführung ihrer großen Seehelden Drake, Howard
und Efftngham die äußersten spanischen Schiffe anfielen und abschnitten, i
Die englischen und französischen Küsten waren mit Trümmern ge¬
scheiterter Schiffe bedeckt; kaum die Hälfte der großen Armada kam
von dieser unseligen Fahrt nach Spanien zurück.
Philipp vernahm die Kunde seines Unglücks, ohne eine innere Be- i
wegung zu verraten. Mit würdevoller Hoheit sprach er zu dem Gro߬
admiral, als dieser tiefgebeugt vor ihm erschien: „Ich habe Euch aus-
gesandt, gegen meine Feinde, nicht gegen Wind und Wetter zu kämpfen,
— der Name des Herrn sei gebenedeit!" —Dieser unglückliche Aus¬
gang brach Spaniens Übermacht zur See. Der Krieg ward zwar fort- j
gesetzt, doch nutzlos für Spanien. Je tiefer dieses von seiner früheren
Höhe sank, um so mehr stiegen England und die Niederlande. Philipp
erlebte das Ende dieses unglücklichen Krieges nicht. Er welkte/ vor
Gram gebeugt, sichtbar dahin und starb 1598, im zwei und vierzigsten
Jahre seiner Regierung. Bei allen Schätzen Mexicos und Perus hinter- !