Full text: Grundriß der deutschen und bayrischen Geschichte

13. Otto I., der Große. 
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Als der bedeutendste Geschichtschreiber des sächsischen Stammes, insbesondere 
Heinrich's I. und Otto's I., erscheint Widnkind, ein Mönch aus Corvey. Ferner 
sind die rein historischen Schriften und die kirchlichen Dramen der Gandersheimer 
Nonne Hroswitha wichtige Urkunden über die Sitten, die Kunst und die kirchlichen 
Zustände jener Zeit. 
JllhE: 1) Otto d. G. ist bestrebt a) das fränkische Weltreich wider- 
herzustellen; b) in Deutschland Ordnung zu schaffen. 2) Es empören sich: 
?0 Eberhard von Bayern, der deshalb sein Land an seinen Oheim Berthold 
verliert 938; b) der Frankenherzog Eberhard und des Kaisers Stiefbruder 
Thankmar 938, die ebenfalls besiegt werden; c) Eberhard, Giselbert von 
Lothringen und Heinrich, des Kaisers Bruder, die bei Andernach 939 geschlagen 
toerben. 3) In Franken hört die Herzogswürde ganz auf; die übrigen Herzog¬ 
tümer wurden Lehen. 4) Aus den Kämpfen mit den Dänen und Slaven geht 
Otto schließlich als Sieger hervor. 5. a) Auf dem 1. Römerzug 951-952 
erlangt Otto die lombardische Krone. Nach der Rückkehr wird die Empörung 
Ludolfs, Konrad's, und Arnulfs d. I. niedergeworfen; die Ungarn werden 
auf dem Lechfelde geschlagen 955. b) Auf dem 2. Zuge 961—965 wird 
Otto zum römischen Kaiser gekrönt 962. Berengar wird nach Bamberg ver¬ 
bannt. c) Auf dem 3. Zuge 966—972 erfolgt 1. die Gewinnung Neapels 
und Salerno's; 2. die Vermälung feines Sones Otto mit Theophano. 
_ Persönlichkeit und Ziel Otto's. Otto, Heinrich's I. großer 
L)0N, war eine ro euch eist königliche Erscheinung. Sein Aeußeres verkündete 
Hoheit und Würde. Aus seinem durchdringenden Auge blickte ein hoher 
©eist, welcher Personen und Zustände rasch erkannte und mit jenem festen 
Willen ausgerüstet war, aus dem zur rechten Zeit die rechten Handlungen 
wtsprmgen. Stets übte er strenge Gerechtigkeit, mochte er zürnen oder 
Großmut und Milde üben. Otto hatte das Bestreben a) das Universalreich 
großen Karl widerherzustellen; b) in Deutschland auf Grund eines 
gemeinsamen Rechtsbodens Ordnung zu schaffen. 
, seiner Krönung zu Aachen, die mit ungewönlicher Pracht vor 
V- u/ ftnttcn ^ höchsten geistlichen Würdenträger um die Ehre 
des Samens, das nun wegen der religiösen Bedeutung des Königtums 
notwendig erschien, und ebenso wetteiferten auck die mpwtrfipn stirnW in 
§ 13. 
Otto Iv der Große, 936—973. 
936—973
	        
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