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Mes Heer. Um es anzugreifen, mußte man durch den Fluß. Er¬
fahrene Feldherren widerrieten dies dem Alexander. Doch er rief:
„Der Hellespont müßte sich fchämen, wenn wir dieses Flüßchen fürch¬
teten!" Mutig stürzte er sich in die Wellen und schlug deu Feind in
die Flucht.
In seinem dreiunddreißigsten Lebensjahre starb Alexander, von
Griechen und Persern tief betrauert. Sein Tod gab Veranlassung zu
den blutigsten Kämpfen unter seinen Feldherren. Gar bald sank sein
großes Reich iu Trümmer.
II. Die Zlömer.
7. ^omuCvts und Wernus. Gründung Worns.*)
|iomitlu0 und Remus waren die Söhne einer Königstochter.
Ihr Großvater war von seinem eigenen Bruder vom Throne ge¬
stoßen worden. Gleich nach ihrer Geburt wurden die Knaben in
einem Korbe nach dem Tiberjilch getragen, daß sie ertränken. Aber
sie ertranken nicht, sondern der Korb blieb an einem Feigenbaum
hängen. Eine Mölßu kam des Weges, lief zu den weinenden Kindern
und säugte sie. Bald darauf wurden die Kinder von einem Hirten
gerettet uud von dessen Frau auferzogeu.
Da mit der Zeit aus den Knaben schöne Jünglinge geworden
waren, fragte sie einmal der Hirte: „Nicht wahr, ihr meint, ich sei
euer Vater? Es ist aber nicht so. Ihr seid Prinzen. Der jetzige
König hat eitern Großvater abgesetzt."
Da machten sich Romulus und Remus mit ihren Geführten
auf und ermordeten den König. Ihren verstoßenen Großvater aber
setzten sie wieder auf den Thron. Dieser schenkte ihnen aus Dank¬
barkeit ein Stück Land an der Tiber. Dorthin bauten sie eine Stadt.
Inzwischen wurde Remus vou seinem Bruder Romulus erschlagen.
Letzterer war nun alleiniger Herr uud nannte die Stadt Pom. Er
machte dieselbe zu einer Freistätte für allerlei Verfolgte. Da zogen
*) 753 v. Chr.
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