fullscreen: Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien

6. Kap. Gesch. d.Wisscnsch. v. izoob. 1517. 345 
Reisenden, die aber selten richtig sahen oder nrtheilten. Etwas 
geschah für diese Wissenschaft durch die Arbeiten in der Matena 
medika und Botanik. 
Die Metallurgie blieb in ihrem alten fehlerhaften 
Zustande. Bey den chemischen Arbeiten hatte man Leine 
andere Absicht, als die Metalle zu verwandeln. Man verfolg¬ 
te diesen Zweck so wüthend, daß Johann - Ali. und das eng¬ 
lische Parlement untersagten, die Alchemie zu lehren und zu 
treiben. Bey einer großen Menge Bücher, die. mit dem ra¬ 
sendsten chemischen Unsinne angefüllt sind, findet man einige, 
die Werth haben. 
ft i;. Spekulative Philosophie. 
Die spekulative Philosophie war das allgemeine 
Lieblingsstudium, welches der wahren Gelehrsamkeit desto mehr 
Schaden that, da die scholastische Philosophie lange die einzig 
herrschende war. Johann Duns der Schotte und Thomas von 
Aquino standen an der Spitze zweyer einander bekämpfenden 
Parteyen. Die Griechen brachten wieder die platonische Philo¬ 
sophie nach Italien, zu der sich fast alle Humanisten wandten. 
Florenz war ihr Hauptsih. Die Dialektik verlor hierdurch zwar 
viele Anhänger, hatte aber doch immer noch zahlreiche Verehrer. 
Noch andere suchten des Aristoteles und Plato's Lehren zu ver¬ 
einigen , oder folgten der jüngern platonischen Schule. 
ft 14. Medicin. 
Mangel an Naturkunde und Chemie, die Spitzfündigkei- 
ten der Scholastik, die magischen und astrologischen Thorheiten, 
verhinderten die Entstehung echter medicinischer Kenntnisse 
bis in die Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts. Doch erhielt 
die Anatomie eine bessere Gestalt, nachdem Mondini di 
Luzzi wieder angefangen hatte, Menschen zu anatomiren, und 
nach diesen Erfahrungen, zum ersten Mahle nach Galen, ein 
Handbuch der Anatomie mit beygefügten Holzschnitten schrieb. 
Die Botanik wurde verbessert. In der traurigsten Verfas¬ 
sung war die C h i r u r g i e in Deutschland, wo sie von Badern 
und Barbieren getrieben wurde, die nicht einmahl ehrlich wa¬ 
ren. In andern Ländern waren erfahrnere Chirurgen. Die 
Verbesserung der medizinischen Kenntnisse nahm gegen das Ende 
dieses Zeitraums ihren Anfang.
	        
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