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In seines Reichtums Füll' ihn sahen prangen,
Nun sehen möchten, daß mit Händen leer.
Er sei des allgemeinen Wegs gegangen,
Und daß er von den Schätzen allen habe
Nichts als die leere Hand gebracht zum Grabe. • c«Mrrt.)
9. Wie es bei ben ctCfen Griechen aitsfaß.
Die Bürgerhäuser waren sehr einfach. Sie waren aus Lehm
gebaut und hatten meist ein plattes Dach. Sie lagen nicht in ge¬
raden Reihen, sondern bildeten winklige Straßen. Nachts fehlte die
Beleuchtung und man mußte sich Pechfackeln oder Hornlaternen vor¬
tragen lassen. Die Zimmerwände waren weiß getüncht oder bunt
bemalt, die Fußböden meist mit Gips übergössen. Ebenso einfach
war das Hausgeräte und die Kleiduug. Ruhebänke, Betten und
einige Schränke bildeten die ganze Einrichtung des Wohnzimmers.
Bei Mahlzeiten lag man auf Bänken, stützte sich auf den linken Arm
und langte mit dem rechten nach den Speisen. Messer, Gabel und
Löffel waren den Griechen unbekannt. Das Fleisch kam zerschnitten
zur Tafel und man griff mit den Fingern zu. Suppe und Brühe
tunkte man mit einem Stück Brot aus der Schüssel.
Der Grieche ging gewöhnlich ohne Kopfbedeckung; auf Reisen
trug er einen Hut, im Kriege einen ehernen Helm. Hosen unb Stiefel
fehlten. Vornehme trugen Sandalen, Geringere gingen barfuß. Den
Körper deckte ein Hemd ohne Ärmel. Darüber schlug man ein großes
viereckiges Tuch. Die Fraueu trugen lange, faltige, weiße Kleider.
Vor dem Tode hatten die Griechen keine Furcht; viel aber
gaben sie auf ein ehrliches Begräbnis. Selbst dem Feinde verweigerte
ckan diese letzte Ehre nicht. Die Leichen wurden mit wohlriechendem
öle gesalbt und mit weißen Gewändern bekleidet. Hierauf folgte
unter dem Weinen von Klageweibern die Bestattung oder Verbren¬
nung. Die Trauerzeit war auf 30 Tage festgesetzt.
Als Beherrscher des Himmels und als König der Götter und
Menschen wnrde Zeus verehrt. Von andern Göttern und Göttinnen
merken wir: Athene, die Göttin der Weisheit und des Krieges,
Apollon, den Gott der Weissagung und Musik (Sonnengott),
Artemis, die Göttin der Jagd, Poseidon, den Gott des Wassers,
Pluto, den Gott der Unterwelt. Der Glanbe an die Unsterblichkeit