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tranken Met, den sie aus Honig unb Wasser bereiteten. Bald aus
der einen, bald aus der andern Faust rollten über den steinernen
Tisch die Würfel dahin. Sie spielten aber nicht um Geld, sondern
um ihre Pferde und Rinder, um ihre Knechte und Mägde. Waren
diese dahin, so spielten sie um Weib und Kind und zuletzt setzten
sie selbst ihre eigene Person auf einen Wurf ihrer Hand. Doch
Würdigeres ward auch beim frohen Becher betrieben. Mail beriet
sich hiebei über die wichtigsten Angelegenheiten der Gemeinde und
Familie, über Krieg uud Frieden.
Das Volk teilte sich in Freie und Unfreie. Frei war jeder
wehrhafte Mann, der eigenes Gut hatte; unfrei waren die, welche
ein Gut zu Lehen trugen. Außerdem gab .es noch Sklaven. Mit
dem 20. Jahre wurde der Sohn eines Freien wehrhaft. Er
führte dann die eherne Streitaxt oder ein'Schwert. Gegen die Streiche
des Feindes deckte er sich mit einem Schilde von Holz oder Weiden¬
geflecht. Das Land war in Gaue eingeteilt. Aus den freien
Männern eines Gaues wurden die Ober priest er, Richter uud
Kriegsanführer (Herzöge) gewählt.
Der Gottesdienst der Deutschen schloß sich an die Natur
an und war eine Verehrung der darin waltenden Kräfte. Götter¬
bilder und Gotteshäuser hatten sie nicht. Der dichte Hain und die
grüne Wiese waren ihre Tempelhallen, eine hohe Bergkuppe oder ein
Felsblock ihr Altar. Als höchster Gott galt Wodan, d. i. nach
der Wortbedeutung das allmächtige, alles durchdringende Wesen,
daher auch Allvater genannt. Der Glaube an ein ewiges Leben
war unter den alten Deutschen allgemein verbreitet. Den Aufent¬
haltsort der Seligen und Helden nannten sie Walhalla. Nur
wer im Kampf fiel, dem waren Walhallas Pforten geöffnet. Wer
eines natürlichen Todes gestorben, mußte hinab wandern in die
Unterwelt, einen traurigen, freudenleeren Ort.
Die alten Germanen zerfielen in mehrere Volksstämme. Die
wichtigsten waren die Cimbern in Schleswig, die Teutonen in
Pommern, die Sachsen und Angeln in Schleswig-Holstein, die
Cherusker in Nordwestdeutschland, die Langobarden au der
untern Elbe, die Sueven in Mitteldeutschland und die Gothen an
der untern Weichsel. Letztere teilten sich wieder in Ost- und Westgothen,