Full text: Griechische Heldensagen für die Jugend

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es einen Weißen mondförmigen Flecken. Von diesem 
Rinde laß dich führen, und wo es sich ermüdet im 
Grase niederlegen wird, da erbaue eine Stadt und 
nenne sie Theben". 
Kadmos fand bald das von Apollon bezeichnete 
Rind und folgte mit stillem Gebet langsamen Schrittes 
seinen Spuren. Schon war er den Tag und die 
Nacht hindurch gewandert und am Morgen auf einem 
schönen Hügel angelangt, da blieb das heilige Tier 
stehen, hob die breitgewölbte Stirn mit den stattlichen 
Hörnern empor intd erfüllte die Luft mit lautem Ge¬ 
brüll. Dann schaute es rückwärts nach der Schar der 
ihm folgenden Männer und streckte sich endlich im 
schwellenden Grase nieder. 
Voll Dank gegen die Götter warf sich Kadmos 
hin und küßte die fremde Erde. Vor allem gedachte 
er, die Himmlischen, die ihn hierher geleitet, durch 
ein feierliches Opfer zu ehren. Er sandte daher 
einige seiner Gefährten aus, um aus lebendigem 
Quell Wasser zum Weiheguß zu schöpfen. 
In der Nähe lag ein alter Wald, den noch keine 
Axt berührt hatte; mitten darin rauschte aus einer 
von dichtem Gestrüpp umwachsenen Felsenhöhle ein 
heller Wasserstrahl, der einen lieblichen Brunnen 
bildete. In der Höhle verborgen lagerte ein fürchter¬ 
licher Drache, der dem Kriegsgotte Ares geheiligt 
war und den Quell hütete. Wie rotes Gold schimmerte 
sein hoher Kamm, Feuer zuckte in seinen Augen, und 
drei Zungen zischten ihm ans dem weiten Rachen,.
	        
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