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mögen. Ich weiß nicht, ob ich bei meiner Umschau
das Mißgeschick hatte, daß mir die besseren Leistungen
entgangen sind; aber ich muß sagen, daß von den
mir bekannt gewordenen neueren Bearbeitungen der
Heroensage für die oben bezeichnete Altersstufe keine
den Anforderungen hinlänglich entspricht, die mit
Recht gestellt werden können. Es ist kaum nötig zu
bemerken, daß ich mit dieser Äußerung in keiner
Weise auch an die Erzählungen aus den alten Tra¬
gikern von K. W. Osterwald und an die Samm¬
lung der „Sagen des klassischen Altertums" von
H. W. Stoll denken kann — Werke, die sich eng
an die antiken Schriftsteller anschließen und teils durch
die Gediegenheit ihres Inhalts, teils durch den Reiz
ihrer schönen, warmen Sprache des Beifalls und der
Gunst der Leser in hohem Grade wert sind. Daß
mein eigenes Buch der stets zuverlässigen Führung
von Stoll und der anmutigen Darstellungsgabe von
Osterwald vieles zu danken hat, darf ich anzuerkennen
nicht unterlassen. Beide Bearbeitungen sind Übrigens
für jene höhere Bildungsstufe bestimmt, die, wie
oben bemerkt, in Schwads Sagenbuch vorausgesetzt^
ist; sie bleiben eben darum von dem Urteil ganz un¬
berührt , das ich über die neueren Darstellungen der
Heroensage für untere (und mittlere) Klaffen aus¬
zusprechen nicht umhin konnte. Wären für jüngere
Schüler Lesebücher von dem Werte der Schriften von
Osterwald, Stoll und Schwab vorhanden, so hätte
mir Anlaß und Trieb zu der vorliegenden Arbeit