fullscreen: Bemerkungen über den geschichtlichen Unterricht

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diesen Abschnitt didaktisch zu behandeln, selbst unter¬ 
nommen in meinem „Abrifs der neuesten Geschichte 1815 
bis 1871“ (Mainz 1875), auf dessen Vorrede ich verweise. 
Wie nötig es ist, diese Aufgabe in Angriff zu nehmen, 
weis derjenige, welcher die Geschichte dieser Zeit etwas 
eingehender studiert hat und zugleich einige der Dar¬ 
stellungen derselben in unseren gangbarsten Lehrbüchern 
kennt. Für diesen letzten Abschnitt, 1815—1871, allenfalls 
1789—1871, ist der universal-historische Stand¬ 
punkt berechtigt: an der Schwelle der Universität; am 
Schlüsse eines 9jährigen Kursus, der recht eigentlich ein 
historischer gewesen ist; am Ende eines besonderen Ge¬ 
schichtsunterrichts, der sich über 4 Klassen, 7 Jahre, er¬ 
streckt hat. Der Begriff Weltgeschichte ist jetzt 
erst ein vom Schüler erarbeiteter, lebendiger, eine Wahr¬ 
heit geworden. 
Die vorstehenden Zeilen sind zunächst wie der Praxis 
entsprungen, so für die Praxis geschrieben: ich will weder 
die Zahl der sogenannten „Fragen“ auf dem Gebiete des 
Unterrichts vermehren, noch kann ich die Anmafsung haben, 
den historischen Unterricht an unsern höheren Schulen 
reformieren zu wollen. Dazu fehlt mir vor allem eins: ich 
weifs nicht, wie es an unseren Gymnasien und Realschulen 
in weiterem Umfange mit der Verwaltung dieses Unterrichts¬ 
zweiges wirklich steht. Aus der weiten Verbreitung höchst 
mangelhafter Lehrbücher und einigen anderen Symptomen 
kann man vermuten, dafs es damit nicht gerade zum besten 
bestellt ist und eine verständige Reformarbeit viel zu thun 
hätte: w i e es damit in Wirklichkeit steht, das weis nie¬ 
mand. Das klingt seltsam, aber es ist so. Denn wer hat 
dies e Frage, wie steht es mit dem Geschichtsunterrichte 
an unsern höheren Schulen, Gymnasien, Realschulen, wirk¬ 
lich studiert? An zuversichtlicher Rednerei über diesen
	        
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