Full text: Leitfaden zur Geschichte des deutschen Volkes

IV 
Vorwort. 
zu fördern, das sich doch über den unmittelbaren Kreis des eigenen 
Volkes ausdehnen muß; dann aber besonders die Einwirkung des 
deutschen Volkes auf die geistige Entwickelung der Welt schon für die 
Jugend anzudeuten. Denn wo könnte von einer Geschichte der Re¬ 
formation die Rede sein, ohne zu betonen, wie anderthalb Jahr¬ 
hunderte hindurch die Welt direkt oder indirekt von ihr beeinflußt 
wird? Ja selbst von der Geschichte des 17. Jahrhunderts, ohne zu 
zeigen, daß die gewaltige Großmacht der neueren Geschichte, Rußland, 
von Deutschland die befruchtenden Kulturkeime empfangen habe? 
Geschweige von der neueren Zeit, ohne fühlen zu lassen, wie das 
ehedem bloß negativ bezeichnete sogenannte „Zeitalter der Revolution" 
in der Schöpfung des Deutschen Reiches sein positives Gegengewicht 
gefunden? 
In solchem Sinne ist auch die allgemeine Geschichte in diesem 
Werke mit berücksichtigt. Doch bleibt Deutschland, wie sich für 
Deutschland gebührt, der Mittelpunkt. 
Über Methodik im allgemeinen zu reden, unterlasse ich an dieser 
Stelle, indem ich teils aus früher Ausgesprochenes verweise, teils 
die Hoffnung hegen darf, bald Zeit und Gelegenheit zu finden, in 
einer besonderen Schrift darüber zu handeln. 
Karlsruhe, im Oktober 1874, Ostern 1876. 
Br. David Müller. 
Aus dem Vorwort zur vierten Auflage. 
Wie richtig der so früh dahingeschiedene Verfasser die Bedürf¬ 
nisse der Schule erkannt, als er neben seine Geschichte des deutschen 
Volkes den vorliegenden „Leitfaden" stellte, hat der Erfolg deutlich 
genug gezeigt. In wenigen Jahren sind drei starke Auflagen des 
Buches vergriffen, gewiß eine Mahnung für den unterzeichneten 
Herausgeber, dem die geehrte Verlagsbuchhandlung die Besorgung 
der weiteren Auflagen anvertraut hat, an dem Rahmen und den 
Grundlagen, wie sie D. Müller geschaffen, festzuhalten. Wenn ich 
trotzdem die neue Auflage als eine vielfach umgearbeitete bezeichnen 
muß, so kann ich es mit dem Bewußtsein tun, daß, wo ich geändert, 
es im Sinne und Geiste des Verfassers geschehen ist.
	        
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