24 Perserkriege. Platää. M^kale. Pausanias.
schließen würden. Da er entschieden abgewiesen wurde, rückte er noch einmal
in Attika ein und nöthigte die Athener zum zweitenmal, nach Salamis aus¬
zuwandern, woraus Attika und Athen wieder gänzlich verheert wurden. End¬
lich konnten sich die Spartaner entschließen, Athen Beistand zu leisten, rückten
mit 5000 Periöken, 35,000 Heloten und 5000 Spartanern aus, vereinigten
sich auf dem Isthmus mit den übrigen Peloponnesiern, bei Eleusis mit 8000
Athenern unter Aristides, bildeten so ein Heer von 110,000 Mann unter
dem Oberbefehl des spartanischen Feldherrn Pausanias und schlugen das
persische Heer, das sich nach Böotien zurückgezogen hatte, bei Platää so voll¬
ständig, daß nur 40,000 Mann unter Artabanus sich nach dem Hellespont
retteten. Mardonius selbst kam um, das Lager fiel mit einer unermeßlichen
Beute den Siegern in die Hände. Die Thebaner wurden durch Verwüstung
ihres Gebiets genöthigt, die Urheber des Verraths an der griechischen Sache
zur Bestrafung auszuliefern. Am Schlachttage von Platää wurde auch an
der jonischen Küste ein wichtiger Sieg erfochten. Es handelte sich darum, die
griechischen Siege zu benützen und durch Vernichtung der bei Samos aufge¬
stellten persischen Flotte die kleinasiatischen Griechen von der persischen Herr¬
schaft wieder zu befreien. Daher segelte die griechische Flotte unter dem spar¬
tanischen König Seotychides, dem der Athener Xanthippus untergeordnet
war, nach Asien, die Griechen landeten bei dem Berge Mykale gegenüber
von Samos, erstürmten die feindlichen Verschanzungen, schlugen das persische
Heer in die Flucht und verbrannten die ans Land gezogenen Schiffe. Mit
diesem Siege war die Befreiung sämtlicher Griechen auf den kleinasiatischen
Inseln errungen und die Freiheit derer, welche auf dem Festlande von Klein¬
asien wohnten, vorbereitet.
§. 16.
476. Aristides, Cimon.
Bevor die Alheuer ihre Stadt wieder aufzubauen anfiengen, führten sie
auf den Rath des Themistokles eine feste Mauer um dieselbe auf, und da
die eifersüchtigen Spartaner Einwendungen dagegen erhoben, so gieng Themi¬
stokles selbst als Gesandter nach Sparta, ließ seine Mitgesandten, Aristides
und Abronychus, sehr langsam nachkommen und zog die Unterhandlungen so
lange hinaus, bis das Werk fast vollendet war. Auch ließ er den Hasen
Piräus ausbauen und befestigen, so daß Athen zu Land und zur See gesichert
war und dadurch dem Ziele, das sich Themistokles vorgesteckt hatte, seiner
Vaterstadt die Hegemonie zur See zu verschaffen, sehr nahe kam. Daß sie es
vollends erreichte, dafür sorgten Pausanias und Aristides. Pausanias,
der Sieger von Platää, segelte an der Spitze der verbündeten griechischen
Flotte, bei welcher Aristides und Cimon mit den athenischen Schiffen waren,
nach Asien, vertrieb die Perser aus Cypern und Thracien und eroberte By¬
zanz. Das persische Wohlleben, das er dort kennenlernte, und die Stellung
eines orientalischen Satrapen gefielen ihm fo gut, daß er sich mit Xevge§ in
Verbindung setzte, die in Byzanz gemachten Gefangenen, Verwandte des
%er$es, diesem zurückschickte und sich erbot, dessen Tochter zu heiraten und ihm
Hellas zu unterwerfen. Er fühlte sich schort so sehr als persischer Satrap,
daß er seine ganze Lebensweise Persisch einrichtete, und die Verbündeten mit
dem Übermnth eines Despoten behandelte. Daher übertrugen die Ionier und
die Inselbewohner die Oberanführung dem durch feine Rechtschaffenheit und