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Fürsten wetteiferte das gesamte deutsche Volk, den greisen Helden zu
ehren. 1891 am 24. April starb er; aus seinem Gute zu Kreisau in
Schlesien liegt er begraben. Sein Name soll uns sein Losungswort
stets iu's Gedächtnis rufen:
„Alle Zeit
Treu bereit
Für des Reiches Herrlichkeit!"
129* Fürst Kisumrck.
1. Fürst Bismarck hat als getreuer Helfer und Ratgeber Kaiser
Wilhelms die deutsche Einheit und Freiheit mit erringen helfen. Otto
von Bismarck wurde am 1. April 1815 im alten Schlosse zu Schön¬
hausen 'in der Provinz Sachsen geboren. Nachdem er fünf Jahre in
einer Erziehungsanstalt zu Berlin und noch andere fünf Jahre auf dem
Gymnasium daselbst zugebracht hatte, konnte er die Reife für die
Universität nachweisen. Sein Zeugnis war besonders gut in Geschichte.
In der nun folgenden Universitätszeit verwickelte ihn die Liebe zum
Vaterlande recht bald in einen Zweikampf. In Göttingen war's, wo
ein Engländer über „den deutschen Michel mit der Schlafmütze über
den Ohren und dem bunten Schlafrocke mit dreißig Lappen und
Läppchen" spottete. Bismarck, dem allerdings die bunte Karte
Deutschlands mit ihren neununddreißig verschiedenen Landesgrenzen auch
stets mißfallen hatte, entgegnete: „Ich verachte dich dennoch, ein
deutscher Jüngling," und siegte. Nach vollendetem Universitätsstudium
trat er in den Dienst des Gerichts. Die Richterlaufbahn gefiel ihm
aber nicht, deshalb ließ er sich schon nach Jahresfrist zur Königlichen
Regierung nach Aachen versetzen. Hier erhielt er von seinem Vor¬
gesetzten das Zeugnis, daß er zu den höchsten Staatsämtern befähigt
fei. Seiner Militärpflicht genügte Bismarck als Einjährig-Freiwilliger
bei den Jägern. Danach wurde er Landwirt. Nach dem Tode seines
Vaters erbte er die Güter Kniephof und Schönhausen. Von dieser
Zeit ab nannte er sich Baron von Bismarck-Schönhausen.
2. Als sächsischer Gutsbesitzer erhielt Bismarck die ersten Ämter,
die ihm selbständigen Anteil an der Verwaltung des Staates ver¬
schafften; er wurde Deichhauptmann und Landtagsabgeordneter. In
letzterer Eigenschaft ging er 1847 zu dem vereinigten Landtage nach
Berlin, den König Friedrich Wilhelm IV. dorthin berufen hatte.
Hier erregte er durch die unerschrockene Treue und Anhänglichkeit an
seinen König das erste Aussehen. Friedrich Wilhelm hielt ihn darum
für besonders geeignet, Preußen auf dem deutschen Bundestage zu
Frankfurt a. M. zu vertreten. Als ihn der König fragte, ob er den
Posten annehmen wolle, antwortete Bismarck: „Majestät können es
ja mit mir versuchen." Der König erwiderte: „Versuchen Sie es
mit Gott." Bismarck ging, und der Versuch gelang. Wie im