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Igel mit den scharfen Stacheln, den ihr auch wohl schon
in den Scheunen gesehen habt, wo er die Mause wegfängt,
den Maulwurf, den Vielfraß, der doch nicht so gefräßig ist,
als man ihm nachsagt, und ein schönes Pelzwerk gibt, daS
merkwürdige Beutelthier, welches seine Jungen in einem
Beutel mit sich umherträgt, den Dachs und den großen Bär,
der den Honig wohl gut zu finden weiß, aber der nicht klug
genug ist, um sich nicht oft bei seinem Diebstahl ertappen
zu lassen. Die Nagethiere unterscheiden sich von den
andern Säugethiercn dadurch, daß sie keine Eckzähne, aber
desto schärfere Schneide- und Backenzähne haben, mit denen
sie Alles so trefflich benagen können. Unter diesen sind euch
die nachhaftkn Mäuse und Ratten, das niedliche Eichhörn¬
chen, der flüchtige Haase und der geizige Hamster, der,
wenn er seinen Bau vollgetragen hat, nicht einmal sein
eignes Weibchen hinein läßt, und die Jungen auch bald
fortjagt, — ein rechtes Bild eines Geizhalses, der keinem
Andern Etwas gönnt, — wohl bekannt, aber weniger das
Känguruh, das freilich auch nur in Neuholland lebt, das
Murmelthier, das die Savoyarden recht artig abzurichten
verstehen, und dann den Leuten für Geld zeigen, der Sie¬
benschläfer, der ganzer sieben Monate im Jahre schläft, und
welchen die alten Römer als einen rechten Leckerbissen ver-
speiscten, und der Biber, der gar künstliche Baue von drei
Stockwerken zu machen versteht, wozu er das Holz mit
seinen scharfen Schneidezähnen, wie ein Zimmermann, zu¬
richtet. Die zahnlückigen Säugethiere, welche ent¬
weder gar keine, oder blos Backenzähne haben, sind sehr
unvollkommene Thiere, und leben nur in den heißesten Län¬
dern der Erde. Es gehört dazu das Schuppenthier, das
Gürtelthier, das Faulthier, daS gar nicht von der Stelle
kommt, das giftige Schnabelthier und der Ameisenfresser,
der unzählige Ameisen an seiner, langen klebrigen Zunge
fängt, und so ungeschickt ist, daß er seine langen Klauen,
wenn er sie in ein anderes Thier einmal eingeschlagen hat,
nie wieder herausziehen kann. Auf die eben genannten
folgen nun Säugethiere, welche man nach der Gestalt der
Füße theilt, und zwar zuerst die vielhufigen oder Dick¬
häuter, welche Hornklauen, wie die Rinder, haben, aber
dabei mehr als zwei Zehen. Es gehören dahin die größten
Landthiere, die doch meist nur von Pflanzen leben. Das
Nashorn sieht beinahe aus, wie ein Schwein, das ebenfalls
zu dieser Klasse von Thieren gezählt wird, nur ist es viel,