368 42. Konstantin der Große. Julian der Abtrünnige.
4. Konstantins Tod (337). Alz ber Kaiser im 65. Lebensjahre
'"wnkte, ließ er sich von bem Bischöfe Eusebius taufen. Er batte
diese heilige Handlung so lange aufgeschoben, weil damals bei vielen
uL ^^nun9 herrschte, nach der Taufe begangene Sünden könnten
schwer Vergebung finden; dagegen werde derjenige am gewissesten selia
der gleich nach der Taufe abscheide. Konstantin wünschte seine weißen
Tanskleider nicht wieder abzulegen: er starb in ihnen nach wenigen
Tagen und wurde m der Apostelkirche zu Konstantinopel begraben
5. Julian der Abtrünnige (361-363). Noch einmal erhob sich
unter einem Nachfolger Konstantins, seinem Neffen Julian, das m
^oden geworfene Heidentum; doch es war das letzte Aufflackern eines
verlöschenden Feuers. Julian, der den Beinamen „der Abtrünnige"
bekommen hat, schwur, sobald er den Thron bestiegen hatte, Christum ab
und nahm sich vor, den Glanz der heidnischen Götzen zu erneuern. Er
r Christen zu töten; aber er verhöhnte und verspottete
sie, schloß sie von allen hohen Ämtern, sowie von den gelehrten Schulen
aus und bedrückte sie auf alle Weise. Weil der Heiland gesagt hatte,
daß die Juden zerstreut und ohne Tempel und Opfer sein sollten, wollte
er ihn dadurch zum Lügner machen, daß er den Tempel zu Jerusalem
wiederherzustellen befahl. Aber ein Erdbeben zerstörte das bald
fertige Bauwerk wieder. Julian kam nach erst zweijähriger Regierung
9e9en die Parther um. Als er zum Tode verwundet am
Boden lag, soll er eine Handvoll seines strömenden Blutes iu die Luft
und gerufen haben: „So hast du doch gesiegt,
Galilaer!" 9
Druck von Lehmann & Bernhard, Schönberg i Meckl.