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den polnischen Thron zurück, Peter der Große eroberte die Ostseeländer,
und die Dänen nahmen Bremen und Verden in Besitz.
5. Preußen tritt dem Bunde bei. Als dänische und russische Truppen
Norddeutschland besetzten, sah sich auch König Friedrich Wilhelm I. genötigt,
die Waffen zu ergreifen. Er besetzte das schwedische Vorpommern bis zur
Peene (1713). Da erschien plötzlich Karl XII. in Stralsund, das er zwar
tapfer, aber vergeblich verteidigte. Karl wich endlich der feindlichen Über¬
macht und kehrte nach Schweden zurück. Von hier aus knüpfte er im
geheimen Unterhandlungen mit Peter an, dem er die Ostseeprovinzen zu
überlassen versprach, und unternahm dann einen Angriff auf Norwegen,
um sich durch Eroberung dieses zu Dänemark gehörigen Landes für das
Verlorene zu entschädigen.
6. Friedensschluß. Im Jahre 1718 fand Karl bei der Belagerung
der norwegischen Festung Friedrichshall seinen Tod. Seine jüngere Schwester
und Nachfolgerin schloß mit den Feinden Frieden. Schweden trat an
Preußen Vorpommern bis zur Peene ab. Was der Große Kurfürst
erstrebt, doch trotz ruhmvoller Kämpfe nicht erlangt hatte, das war nun
geglückt; die Odermündungen waren preußisch.
§ 20. Zsriedrich Wilhelms Larrdesiierwaktung.
1. Friedrich Wilhelms Staatsverwaltung, a) Seine unum¬
schränkte Regierungsweise. Wie er die von seinen nächsten Vorfahren
überkommene unumschränkte Gewalt auffaßte, sagen seine eigenen Worte:
„Ich bin König und Herr und kann machen, was ich will." Demgemäß
duldete er von keiner Seite auch nur den geringsten Widerspruch. Er ver¬
langte und erzwang von jedermann unbedingten Gehorsam, weil er glaubte,
daß sich jeder Einzelne dem Wohle des Ganzen unterordnen müsse. Ent¬
sprechend seinem Worte: „Zur Arbeit sind die Regenten erkoren", war er
vom ersten Morgengrauen bis zum späten Abend bald hier, bald dort, um
nach dem Rechten zu sehen, nichts erschien ihm zu gering, als daß er
sich nicht darum kümmerte. Unablässig überwachte und beaufsichtigte er
die Beamten, daß sie ihre Pflicht täten. Wehe dem Beamten, von dem
ihm eine Pflichtverletzung bekannt wurde. Dem scharfen Auge des Königs
entging nichts, und vor ihm zitterten alle. Es wird erzählt, daß er den
Torschreiber in Potsdam, der die Bauern am frühen Morgen vor dem
Tore warten ließ, eigenhändig aus dem Bette geprügelt habe. Den ost¬
preußischen Ständen, die sich über Beeinträchtigung ihrer Rechte beschwerten,
erwiderte er: „Ich stabiliere die Souveränität und fetze die Krone
fest wie einen rocher von bronce."
b) Vernichtung städtischer Freiheit. Doch nicht nur den Ständen,
sondern auch den Städten gegenüber machte der König seinen Willen geltend.
In vielen von ihnen herrschten arge Mißstände. Die einträglichen Ämter
und die Magistratsstellen erbten gewissermaßen immer in einer bestimmten