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B. Ltsprechung.
1. Was urteilen wir über Ferdinand II.?
Ferdinand H. stößt uns ab durch seinen grenzenlosen Glaubens¬
haß. durch seine häßliche Unduldsamkeit, Härte und Grausamkeit
gegen Andersgläubige. Ihm lag nicht des Landes Wohl zuerst am
Herzen, ihm kam es vor allen Dingen auf die Ausrottung der Ketzer
an. Weil er nicht Liebe säete, erntete er auch keine. „Wer Haß säet,
wird auch Haß ernten." Ebenso müssen wir seine Unbarmherzigkeit,
seine mitleidlose, hab- und blutgierige Verfolgung der nieder¬
geworfenen böhmischen Protestanten mißbilligen, seine Rachsucht, Un¬
menschlichkeit und Grausamkeit gegen die Besiegten und seinen
Wortbruch. An ihm achten wir nur die Rührigkeit, die Ausdauer
und die Unverzagtheit in der Not. Diesen Eigenschaften hatte er
auch seine Erfolge zu verdanken.
2. Was ist über Maximilian zu urteilen?
Maximilian von Bayern war ebenso unduldsam, glaubensver¬
folgungssüchtig und hart gegen Andersgläubige wie sein gleichge¬
sinnter Jugendfreund Ferdinand. Dabei verschmähte er es nicht, außer
für die größere Ehre Gottes auch für die Vergrößerung seines Landes
zu sorgen. Ruhmsucht und Ländergier waren mächtige Triebfedern
seines Handelns. ■
3. Was urteilen wir über Friedrich V.?
Friedrich V. war ehrgeizig, hochmütig, hossärtig, genu߬
süchtig, schwach, leichtsinnig, feig, mutlos, lässig und unfähig
zu jeder größeren Anstrengung, die ihm seine schwierige Aufgabe als
König von Böhmen und als Haupt der Union bereitete. An ihm be¬
wahrheitete sich so recht deutlich das Sprichwort: „Hochmut kommt vor
dem.Falle." „Erst wäg's, dann wag's!" hätte er sich sagen sollen, ehe
er das gefährliche Geschenk der böhmischen Königskrone annahm. „Jeder
ist feines Glückes Schmied", darüber konnte er in Holland als Ge¬
achteter und Entthronter ernste Betrachtungen über sich und sein Schicksal
anstellen.
4. Was sagen wir über die Böhmen?
So sehr uns ihre Liebe zum evangelischen Glauben gefällt,
so sehr mißfällt uns ihre Empörung, ihre Gewaltthat auf dem Prager
Schloß. „Schrecklich immer, auch in gerechter Sache, ist Gewalt."
Sie mißachteten das Gebot: „Jedermann sei Unterthan der Obrigkeit."
'Daher empfingen sie nicht bloß ein herbes Urteil über sich, sondern auch