Full text: Urzeit und Mittelalter (Teil 1)

granfen §u einem mächtigen 33olfe §u einigen. SSir fefjen barau§, bafe 
©inigfeit ftar! madfjt. £en lebten 9?eft ber römifdEjen Söelt^errfc^aft im 
SBeften f)at er bernidjtet unb ben ©ermanen unterworfen. ©o nmrbe 
bie germanifdje SSorljerrfdjaft im weftlidjen (Europa befiegelt. SDem 
grantenreid)e fyat er ganj ©aUien unb weite (Miete am SHjeine unter= 
inorfen. ®aburd) gelangte ba§ granfenreid) gu großem Slnfefjen. 9hir 
tor bem Dftgotenfönig £f)eoboric!) beugte ftcf> nod) ber ftolge ©ieger üon 
©oiffon§ unb 3ülpic^. Slm bebeutung§üottfien war jebodj bie SBefefjrung 
ber grauten, woburd} ba§ ©fjriftentum immer größere Ausbreitung unter 
ben ®entfct)en gewann. SSon fjot)er SSidjtigteit war aucf), bafj (£t)lobwig 
ba§ Stnfetjen unb bie 9ftad)t be§ ß'önigS fefyr ftärfte unb ftcf) mit einem 
glän^enben ^jofftaate umgab, ©eit biefer ßeit ftieg bie ÜDiadjt be§ 
Königtums mefjr unb mefjr, wäfyrenb bie be§ 33otfe§ abnaljm. 
|>te gr^aftung bes ^fraitftmmdjs. 
A. Darbietung. 
9SHe baS g-rmtfenreid) vov erneut mächtigen gfetttbe 
bciunljit mürbe» 
1. $)ie £>mt£utcier* 
®a§ grantenreid) War in ©aue eingeteilt, bie toon ©rafen (©rauen) 
toerwattet Würben. Über ben ©rafen ftanben Jperjöge, bie bie Dberan= 
führet be§ §eere§ waren, ©ie !amen fofort nadj ben Königen. SDie Könige 
trugen al§ ßeidfjen ifjrer SBürbe lange, bi§ auf bie ©cf)ultern tjerabwak 
lenbe Socfen, auf bem Raupte einen golbenen ffteif, in ber Jpanb einen 
langen ©tab (bie Sönig§gerte) unb im Kriege bie Sanje. Stuf einem 
mit 4 Ddjfen befpannten SBagen burc^gogen fie ba§ Sanb, gelten fRaft 
in ben $falgen (Sßaläften) unb ©erid)t an ben ülftafjlftätten unb auf bent 
ÜJftärjfelbe, wo fidj attjäljrlicf) im grüljiatjr bie grauten §ur |jeerfd)au 
unb gemeinfamen Beratung berfammelten. 2)abei waren bie Könige toon 
ben SDienftmannen begleitet, bie itjnen perfönlict) bienen mußten. 
(£§ gab einen ÜERarfctjall (Marescalchus, Marschalk, ^ßferbetnedjt), ber 
bie Sßferbe feinet ^jerrn §u beauffid^tigen fjatte, einen Kämmerer, ber 
feine @emäct)er unb ©djä&e toerwaltete, einen S/rudjfefj, ber bie Vorräte 
beforgte, unb einen 9Jhinbfc§enf, ber ben Setter über fid) tjatte. 5ltte 
biefe SSürbenträger waren feljr angefe^en, obgleid) fie nur bem 2)ienft= 
abel, nicf)t bem ©efd)ledjt§abel angetjörten, benn ber Sönig pflegte fie 
reict) ju belohnen. Unter biefen ©ienftmannen gewann attmäl^tid) ber 
^jauSmeier (Major domus) bie t)öc£)fte ©tettung. ßr War früher nur
	        
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