Full text: Urzeit und Mittelalter (Teil 1)

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firf) ni(f)t babnrcf) fchü^en, ba£ er bem Kriege fern Bleibt, unb roer eine§ 
natürlichen £obe§ fterben foil, ber fann fid) in§ bidjtefte ©djlac^tgeroüfil 
ftürgen, ohne bafc ihm etn £aar gefrümmt roirb. gättt aber ein ©läu= 
biger in bem heiligen ©lauben§fampfe, fo mirb i§m ba§ ©chmert, ber 
^immelSfd^lüffel, bie $f)ür be§ £jimmel§ öffnen unb er mirb im |jimmel 
ein f)errlid)e§ Seben führen, Jn einem fdjönen ©arten be§ ^SarabiefeS 
tnerben i^rn eble Jungfrauen mohlfdjmecfenbe grüßte retten unb nie 
»erben biefe greuben ber finnlicf>en Suft aufhören. ©er gromme mufe 
täglich fünfmal ^ beten unb fid) fünfmal mafc£)en, im SDZonat ^§amaban 
bom Georgen bt§ gunt 21benb faften, einmal in feinem Seben gurn ©rabe 
beg Propheten in Stfebina unb ^u feiner ©eburt§ftabt 9Weffa pilgern, 
muf biefer gal)rt barf er fein £ier töten, feinen Sßeiu trinfen, fein 
©djmeinefletfd) effen, muft er faften unb ben Sehnten an bie taten 
entrichten. Aufjerbem führte SNohammeb bie 93efd)neibung unb bie $iel= 
Reiberei ein. Mä geiertag toaste er ben greitag. 5In ifjm berfammeln 
fid) bie ©laubigen (ÜD2o§Iemen, !JRufelmänner) in ber SO^ofc^ee (58et|au§), 
bon beren ginnen bie ©ertüifdje (eine 2lrt Mönche) jum ©ebet rufen! 
®ie £0?ofcheen finb ftet§ mit bem ^jalbmonbe, bem Qeifyzn be§ ehemaligen 
©ternbienfteS, gegiert. $ie fefprüc^e 9ftohammeb§ mürben nach feinem 
Sobe gefammelt unb in ein Such gefchrieben; e§ h#t ®oran, b. h. 
S3ud§; ber ®oran ift alfo bie Söibel ber ülftohammebaner. 
d. Ausbreitung be§ J§tam. ^ohammebä Nachfolger hieben 
©hoüfen; fie maren dürften unb ^riefter jugleid) unb fugten ben 
3§lam mit geuer unb ©djmert au^ubreiten. (Sie eroberten ^aläftina, 
©i)rien, 9D?efopotamien, $erfien, ®leinafien. ©amt fielen fie in Ägypten 
ein unb gewannen e§. hierauf eroberten fie ganj Norbafrifa, ja einer 
i^rer gelbl)errn, Sharif, fejjte 711 über bie 9J?eerenge unb grünbete auf 
bem fteilen gelfen bie geftung ©ibraltar (©ebel al £arif, gelfen be§ 
£arif). ©er Söeftgotenfönig fuchte fie jmar jurü^utreiben, marb jebod) 
in ber ©djlacht bei Jere§ be la grontera boEftänbtg gefcf)Iagen. ®ie 
SBeftgoten, bie fid) burch innere ©treitigfeiten gefdjmächt hatten, mürben 
tn fur^er 3eit untermorfen unb mußten ben JSlam annehmen. Nur ein 
Keiner £eil erhielt fid) in ben nörblidjen ©ebirgen unabhängig. ®ie 
Mauren überfd)ritten fogar bie $l)renäen, um auch ba§ granfenreich, 
baS bamalS bon ben fd^tt)äd£>Iic£)en Sfteromingern be^errfc^t mürbe, bem 
JSlarn §u geminnen, aber ber tapfere §au§meier ®arl ÜDfarteß fettfe 
ihren Eroberungen in ber (Schlacht bon Sour§ unb $oitier§ 732 ein 
Biel unb rettete fo ba§ ©hriftentum unb ba§ granfenreid) bor bem 
Untergange. ©er J§Iam aber ha^e bod) ber chriftlidjen Kirche in etma 
hunbert Jahren bie Hälfte ihrer ßänber abgenommen unb ba§ ©hriften« 
tum au§ bielen früher ganj unb gar d^riftli^en ßänbern boßftänbig 
berbrängt. ®er ©d^merpunft ber cfjriftlic^en ^irdje mürbe feit biefer 
3eit immer mehr auf ba§ 51benblanb berlegt, mo bie 9J?ohammebaner 
noch deinen bebeutenben Einfluß befaßen.
	        
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