Notwendigkeit der Kriegsflotte. 167
wehr zu erwecken und zu fördern. Überall sucht der Verein durch öffent¬
liche Vorträge und Bildervorführungen neue Freunde und Förderer zu ge¬
winnen. sDie Wirksamkeit des Flottenvereins ist den meisten Schülern
aus eigener Anschauung bekannt. Schülervorführungen und -Vorträge wer¬
den allenthalben veranstaltet. Alles, was ihnen in Erinnerung ist, tragen
die Schüler zusammen. Der Unterricht ist ein anfbauend-entwickelnder.ll)
Natürlich konnte eine achtunggebietende Flotte nur Schritt für Schritt, in
allmählicher Entwicklung geschaffen werden. In diesem Gedanken waren
sich der Kaiser und die Reichsregierung von vornherein einig. Das Flot¬
tengesetz kam im Jahre 1898 zustande. Es bewilligte alle Mittel zur
Indiensthaltung der heimischen Flotte. Bald aber wurden von dem Reichs¬
tage neue Bewilligungen gefordert. Wie kam das?
Die anderen Seemächte haben eine fieberhafte Tätigkeit ent¬
faltet, ihre Seestreitkräfte zu vermehren. Namentlich England schaute und
blickt heute noch mit Besorgnis auf unsere Marine. Warum? — Die
Engländer sagen: Baut Deutschland ein Schiff, dann müssen wir zwei
Schiffe bauen. — Die deutsche Handelsflotte wie der deutsche
Seehandel haben an Ausdehnung in ungeahnter Weise zugenommen.®)
(Ausführliches hierüber siehe Band II, Seite 110 -134.)
*) Deutsche Flottenvereine (f. d. L.):
Deutscher Flottenverein mit Landesverbänden in den Kolonien
1900 1909
Mitglieder: 21674Q 324372'
Hauptverband deutscher Flottenvereine im Buslande.
Deutscher Schulschiff-Verein, Nautischer Verein, Verband deutscher Seeschiffvereine,
Marineverein.
2) Für den Lehrer:
Deutschlands Anteil am Welthandel.
i. Deutschlands Gesamthanöet.
«cinfuhr Ausfuhr Unterbilanz I «infuhr Ausfuhr Unterbllan«
Mill. Mark Mill. Mark Mill. Mark | Mill. Mark Mill. Mark Mill. Mark
1904 . . 6855 5316 1539 1907 . . 9093 7095 1908
1905 . . 7436 5842 1594 1908 . . 8077 6481 1596
1906 . . 8439 6479 1960 1909 . . 8860 6859 2001
2. Der Außenhandel
(Summe von Einfuhr und Ausfuhr im Spezialhandcl.) Millionen Mark.
!
Deutschland
Großbritann.
und Irland
Vereinigte j
Staaten
Frankreich '
Summe
1850
!
2100
3 380
1280
I 1
1500
8260
1860
3 200
7 510
2 834
3 339
16 883
1872; . . . .
5 963
13 386
4 667
5 865
29 881
1880 . . . .
5 881
12 685
6 663
6800
32 029
1888 . .
6471,7
11 402,6
5 863,6
5 952,5
29 690,4
1890 . . . .i
7 472,0
13 928,6
6 799,6
6 634,2
34 831,4
1895 . . . .!
7438,6
13 132,8
6 403 1
5 745,9
32 720,4
1900 ....
10 377,0
15 322,1
9 245,4
7 045,2
41 989,7
1905 ....
12 860,4
! 16 668,0
| 10 831,2 |
7 716,6
48 076,2
1907 . . , .
15 591,9
19 990,0
13 819,9
9455,3
8 553,0
58 857,1
1908 ....
| 14 062,6
18 164,8
j 11 847,7
52 628,1
1909 . . . .
15 112,3
I 18 599,8
1 13 225,1
9 187,4 *)
56 124,9
•J Vorläufige Zahl.
Bemerkungen: Unter Spezialhandel verstehr man die Einfuhr in dos
Heimatland und die Ausfuhr autz demselben. Spezialhandel und Durchgangshandel