Full text: Der Weltkrieg (Teil 3)

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aller zehn Minuten ein Zug ab, manchmal war die Zwischenzeit noch 
geringer; auf einer Strecke fuhren in acht Nachtstunden 64 Militärzüge 
in gleicher Richtung: Unser gutes Bahnwesen hat viel zur glatten 
Mobilmachung beigetragen. Das hat der Kaiser auch hervorgehoben 
und allen Bahnbeamten für ihre Treue und Sorgfalt gedankt. Wir 
alle sind ihnen Dank schuldig. Ein guter Bahnverkehr bildet auch eine 
gute Wehr und Waffe. Ohne gute Bahnen kann das tapferste Heer 
nicht siegen. Unser Dank gebührt auch denen, die die Mobilmachung 
so gewissenhaft vorbereiteten, wie auch den Männern, die ohne Verzug 
den Amboß, den Schraubstock, die Werkstatt, den Pflug, den Schreib¬ 
und Ladentisch, die ihre Eltern, die ihre Frau, ihre Kinder verließen, 
um das bedrohte Vaterland zu schirmen wider die frevelhaften Friedens¬ 
brecher. Sie alle dachten so, wie das folgende Gedicht so schön ver¬ 
kündet. 
Wir müssen siegen! 
Singweise: Ich bin ein Preuße. 
.Der Kaiser rief uns alle zu den Waffen, 
Weil blnt'ger Krieg ihm aufgedrungen ist. 
Drum auf, Ihr Brüder, auf, wir Werdens schassen 
Mit Mut und Kraft, wir brauchen keine List. 
Ob Feinde von acht Seiten, 
Wir alle werden streiten 
Für unser Heim, für Herd, für Weib und Kind, 
Wir müssen siegen, weil wir Deutsche fmblij 
Fürs Vaterland zu kämpfen und zu sterben, 
Ziehn wir mit Lieb und Treue in die Schlacht. 
Wir zeigen England, Frankreich, Russen, Serben 
Und allen andern Feinden unsre Macht. 
Wir wollen es beweisen, 
Daß wir von Stahl und Eisen, 
Furchtlos und treu, mit Gott für Weib und Kind! 
Wir müssen siegen, weil wir Deutsche sind! 
Drum auf, Ihr Brüder, laßt die Fahnen wehen! 
Es weiß die Welt, wir wollten keinen Krieg. 
Dem Kaiser woll'n wir treu zur Seite stehen, 
„Nur feste druff ", er führet uns zum Sieg. 
Drum schwören wir aufs neue 
Dem Kaiser unsre Treue! 
Ran an den Feind, es gilt für Weib und Kind, 
Wir müssen Liegen, weil wir Deutsche sind! 
Und wenn die Feinde unsre Macht empfunden, 
Und wieder Frieden zieht in Deutschland ein; 
Wenn erst die Gegner siegreich überwunden 
Und alle Krieger kehren wieder heim; 
Wenn erst der Krieg zu Ende, 
Dann falten wir die Hände 
Und danken Gott, denn allen ist es klar, 
Wir mußten siegen, weil Gott mit uns war! 
Sander, Landsturmmann.
	        
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