Full text: Deutsche Geschichte von der ältesten Zeit bis zum Ende des Großen Krieges (Teil 2)

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beit Kopf ab. Am Abenb lag bie ganze große Stabt außer bem steinernen 
Dome unb einigen Fischerhütten an ber Elbe in Schutt unb Asche; über 
30 000 Menschen waren erschlagen. Erst am britten Tage zog Tilly, ber 
bem Zerstörungswerke keinen Einhalt gethan hatte, in ben Trümmerhaufen 
ein, versprach ben überlebenben Unglücklichen Gnabe unb ließ Brot unter 
sie verteilen. Eine große Siegesfeier würbe im Dome abgehalten. 
Wiebergabe nach Kernfragen. 
Erzähle! 
Vertiefung. 
Da sehen wir also bie Folgen -ber Unschlüssigkeit bes Kurfürsten 
von Branbenburg. Hätte er Gustav burchzieheu lassen unb hätte biefer 
dann sein Heer verstärken können, bann würbe er Magbeburg zu helfen 
vermocht haben. So konnte er es mit ben paar Tauseub Mann nicht. 
Er kommt jetzt sogar burch bie Nachrebe seiner katholischen Feinbe in 
den Ruf, als hätte er Magbeburg absichtlich im Stiche gelassen. Dagegen 
konnte er sich aber verteibigen, wie wir sahen. (Wie?) Anberseits wußten 
nun bie Evangelischen, wessen sie sich von ihren Feinben zu versehen hatten. 
Eine solche Massenmetzelei, bie Zerstörung einer freien Reichsstabt war 
noch nicht bagewesen. Das machte Tilly, ber bie Greuel nicht verhinbern 
konnte, weil sein Heer nicht gehorchte, nur noch schrecklicher. Nun wanbten 
sich bie Evangelischen bem Schwebenkönige noch mehr zu. 
Zusammenfassung unb vertiefte Wiebergabe. 
Überschrift: Die Zerstörung Magbeburgs. 
Was nun Gustav Aböls thun wirb. (Er wirb Tilly angreifen.) 
Ob er ihn besiegen wirb? (Vermutungen.) Denkt an bie Vorteile ber 
schwebischen Kriegführung! (Nachweis.) 
II. Stufe. 
5* Schmerzlich betrübte Magbeburgs Schicksal bie Evangelischen, 
währenb bie Kaiserlichen jubelten. König Gustav rechtfertigte sich in 
einer Schrift, beiß er nicht hatte helfen können; jetzt nach bem Büubuisse 
mit Branbenburg bremg er vor. Tilly wich vor ihm nach Sachsen zurück, 
unb hier hausten seine wilben Krieger berart, baß ber Kurfürst von 
Sachsen nun selbst mit bem Könige ein Bünbnis einging unb sein Heer 
mit bem schwebischen vereinigte. Aus ben weiten Ebenen bei Leipzig bot 
Tilly, wiber seinen Willen, auf bes feurigen Pappenheim Drängen hin 
ben Verlninbeten bie Schlacht an (September von 1631). Der Stoß 
ber tapferen Kaiserlichen zersprengte bie Sachsen in alle Winbe, baß ber 
Kurfürst eilig entfloh unb babei sogar seinen Hut verlor. Aber bie 
Schweben hielten stanb, trotz aller wüteuben Angriffe Pappenheims unb 
feiner Kürassiere, unb bann gingen sie vor unb sprengten bie schweren 
Schlachthaufen Tillys auseinanber. Fast bas ganze Kaiferheer lag auf 
bem Schlachtfelbe ober würbe gefangen; alles Geschütz unb Hunberte von
	        
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