— 332 —
festungen und die großen Städte, auch Berlin, hatten französische Be¬
satzungen, und der Vizekönig Eugen stand bei Magdeburg mit einer
Reservearmee. Der Abfall Jorks erbitterte zudem die Franzosen, und
Napoleon ließ dem Könige zornig drohen. Da mußte dieser gegen York
einschreiten. Er setzte ihn ab und erklärte, beim französischen Bündnis
zu bleiben. Aber die Sache wurde unterdrückt. Der Bote, der dem
General die Absetzung mitteilen sollte, wurde von den Russen gefangen,
und Aork, der keine Nachricht empfing, blieb.
Nunmehr rückten Preußen und Russen in Königsberg ein. Dort¬
hin kam jetzt auch Stein mit Arndt; er wollte Preußen im Namen
des russischen Kaisers verwalten, um freier handeln zu können. Jork
aber wehrte sich dagegen. Er war sich seiner Verantwortung wohl bewußt.
Barsch hatte er die jungen Offiziere, die über seine kühne Tat jubelten,
angefahren: „Jawohl, ihr habt gut euch freuen, aber mir Alten fängt der
Kopf an zu wackeln." Er einigte sich schließlich mit Stein. Als General¬
gouverneur berief er die Abgeordneten der preußischen Stände nach
Königsberg. Das war der zweite eigenmächtige Schritt, den er tat. Aber
er konnte eben nicht mehr anhalten. Auf der Versammlung wurde ein¬
mütig die Erhebung des Volkes beschlossen; 20000 Mann Fußvolk und
Reiter, dazu eine Landwehr und ein Landsturm sollten aufgestellt werden.
Helle Begeisterung durchbrauste die Provinz.
Wiedergabe nach Kernfragen. — Erläuterungen.
Erzähle! (Ev. in Abschnitten.)
Überschrift: Die Erhebung der Provinz Preußen.
Vertiefung.
Inwiefern Iorks Erhebung des Königs Pläne gestört hatte. (Int
einzelnen.) Warum Vorsicht geboten war. (Im einzelnen.) Das Ein¬
schreiten gegen Iork war äußerlich gerechtfertigt. Warum? Wodurch es
wirkungslos wurde. In welche üble Lage Aork sonst gekommen wäre.
Nun folgte dem ersten Schritt der zweite: Preußen wurde von den Russen
besetzt. Stein und Iork im Gegensatze. Stein wollte den Schein wahren,
als ob die Russen Preußen zum Aufstand bewogen hätten. Aork aber
nahm die Verantwortung auf sich, auf daß die Provinz sich aus eigenem
Antrieb erhebe. Warum konnte Stein damit zufrieden fein? Nun mußten
die Stände einberufen werden. Warum? (Im einzelnen.) Wer hatte
dazu allein das Recht? Aber wer tat's? Und der Erfolg rechtfertigte
diese zweite Eigenmächtigkeit Iorks. Wieso? (Im einzelnen.)
Zusammenfassung und vertiefte Wiedergabe.
I. Stufe.
3. Nun denken wir uns die peinliche Lage des Königs. (Im
einzelnen.) Wie mag er sich aus ihr herausgeholfen haben? Denken wir