Full text: [Teil 1, [Schülerband]] (Teil 1, [Schülerband])

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10 Ein seltsam Kräutlein warst du immer; 
Gut wär' es, wäre nur keiner schlimmer. 
Ich denke, du findest den Stock am Strauch 
Ünd dann zu mir den Rückweg auch.“ 
62. Dder Weihnachtswald bei Hohenschwangan. 
Franz v. Kobell. 
1. Es war um die heilige Weihnachtszeit 
Und Schnee umhüllte weit und breit 
Die Höhen und die Heide, 
Da sucht ein Mägdlein Holz im Wald. 
Ach Gott, der Winter ist so kalt 
Im starren Kleide! 
2. Und wie es sammelt und sich müht, 
Wo's eisig an den Bäumen blüht, 
Da rauscht's aus Bergestoren, 
Es stürmt mit dichten Flocken herein. 
Geh heim, geh heim, du Mägdelein, 
Bist sonst verloren! 
3. Doch ach! den Weg es nicht mehr sieht 
Und schnell die Nacht herniederzieht, 
Es zittern ihm die Glieder. 
Und immer wilder tobt's daher, 
Es geht und geht und kann nicht mehr; 
Da sinkt es nieder. 
4. Und auf den Knieen blank und bleich 
Wohl fleht es laut zum Himmelreich 
Und betet um Erbarmen 
Und ruft die lieben Engel an, 
Durch Tränen die schönen Augen sah'n. 
Gott helf' der Armen! 
5. Da plötzlich wie vom Mondeslicht 
Ein Schimmer durch das Dunkel bricht, 
Es schweigt das grause Tosen 
Und statt des Schnees ein Blumenflor 
An Busch und Baum rankt sich empor 
Mit duft'gen Rosen. 
6. Und lieblich grün sproßt Blatt um Blatt 
Am Holz, das es gesammelt hat, 
Und dran des Eises Ringe,
	        
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