bringen. Die Gründung einer deutschen Nationalkirche wurde dadurch
verhindert und der Keim zu den Kämpfen zwischen Kaiser und Papst
gelegt. Nach seiner Rückkehr trug er das Evangelium nach Hessen. Bei
Geismar fasste er die dem Thor geweihte Eiche und erbaute aus dem
Holze ein Kirchlein auf dem HülfensLerge. Überall sanken die Götzen¬
altäre unb erstanden Kirchen und Klöster. Sein Lieblingskloster war
Fulda. Von da trug er die Botschaft des Friedens auch nach Bayern.
3. Sein Ende. Am Abenb seines Lebens führte ihn seine
Sehnsucht auf bas Feld seiner ersten Wirksamkeit nach Friesland
zurück. Segen begleitete sein Werk. Als er eines Tages eine An¬
zahl Neubekehrter taufen wollte, überfiel ihn ein Haufe raublustiger
heidnischer Friesen und erschlug ihn 755, nachdem er seinen Be¬
gleitern die Vertheidigung verboten hatte. Seine Leiche wurde in
den mitgebrachten Sarg gelegt und in Fulda beigesetzt.
Fragen: Der Segen der Germanisirung? — Wie erklären sich bie
Missions-Erfolge eines Mannes? — Warum heißt Bonifacius , Apostel
ber Deutschen"? — Welche Folgen hatte es, bass er Deutschlanb an ben
römischen Stuhl knüpfte?
493: Theoborich in Italien. 496: Schl, bei Zülpich. 500: Benebict
von Nursia. 534: Belisar unb Gelimer. 555: Untergang bes Oftgothen«
retches. 568: Alboin grünbet bas Longobarbenreich 596: Gregor b. Gr.
tn Rom. 622: Hebschra. 711: Daris in Spanien. 755: t Bonifacius.
34. Karl der Große.
768 — 814.
_ 1- Seine Vorgänger. Der fränkische Hausmayer Pipin
ü. Her ist al machte die Würde in feiner Familie erblich unb nannte
sich „Herzog unb Fürst ber Franken". Den merovtngischen Schat¬
tenkönigen ließ er nur [ben Königstitel. Noch höheren Ruhm er¬
langte sein Sohn Karl Martell, b. H. ber Hammer, burch ben
Sieg zwischen Tours unb Poitiers 732 über bie ans Spanien
tiorgebrungenen Mauren. Das Kreuz siegte brnnit über ben Halb-
monb, bie christliche Kultur über ben islamitischen Sinnenbienst.
Sein Sohn Pipin ber Kleine behnte feine Macht immer weiter
aus unb ließ enblich ben Papst Zacharias fragen, ob ber König
heißen biirfe, ber sorglos daheim fitze, oder der, welcher die Last der
Regierung trage? Der Papst antwortete: „Wer den Staat lenkt,
dem gebührt auch die Krone und der Königsname!" Darauf wurde
Childerich III., der letzte Merovinger, abgefetzt und ins Kloster
verwiesen, bagegen Pipin einstimmig als „König ber Franken
von Gottes ©naben" auf den Schild erhoben und von den
Bischöfen gekrönt. Zum Danke unterstützte Pipin ben folgenben