Full text: Vaterländische Geschichte

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wenn aucf) unfidjtbar; benn auf ©runb einer biblifdjen SSeigfagung 
glaubten fie, eg Werbe erft untergeben, wenn bie SBelt unterginge. Unb 
tro$bem feine Sänber je|t äufjerlicf) getrennt waren, umfaßte fie bodj ein 
gemeinfameg 23anb, bag dljriftentum. ®er Sßajjft War für jene 3eit 
ber eigentliche @rbe ber weftrömifchen ©aifer. 
3wei ©ermanenftämme, bie mit ifjren gamilien in bag weftrömifche 
fReid) einigen, würben bon ben Dftrömern öernitfjtet; eg waren bie 
SS a n b a I e n unb bie 0 ft g o t e n. 21nbere nannten in ber neuen Heimat 
Sprache unb Sitten ber unterworfenen 33ebölfermtg an unb würben fo 
allmählich bon itjr aufgefogen. ®ag war bag Sdjidfal ber SB e ft g o t e n 
unb bet Sangobarben. 
$ie Völferwanberung bebeutet für bag ©ermanentum einen 
grofjeit SSertuft; bag lef)rt ein SStidE auf bie ©arte, (Sinft beljnte ficf) 
fein ©ebiet im Often big gum Sdjwargen Meer aug; jetjt hörte eg an 
ber ©Ibe unb ber (Saale auf. $n bie berlaffenen (Gebiete rüdten geräufdj* 
log bie ©laben nach- 
U>te fcas alte Dentfcbe Heid? entftanfc* 
92ur ein germanifcheg 9teidj ift bon S£)auer gewefen unb bie ©runb* 
läge für bag Seutfche Sfteidj geworben: bag ber $ranfen. ®ie ^raufen 
waren gurgeit ber Völferwanberung fdjon ein SBauernboI! unb gaben barum 
if)re SBofynfifje am Mittel* unb S^ieberrfjein nidjt auf. 9?ur bie über* 
fdjüffige junge Manufdjaft rüdte immer weiter nach ©allien hinein bor. 
tiefer Volfgftamm blieb alfo ftetg im 3ufammenhang mit ben übrigen 
©ermanen. 
S£>er Merowinger S^Iobwig grünbete bag grofje 9teid£), beffen 
Scljwerpunft balb in ©allien lag. Söenn eg auch nach feinem Xobe unter 
feine Söhne geteilt würbe, fo blieb eg bod) nach aufjen ein © a n § e g unb 
erlangte fdjliejglid) nod) §ur Merowingergeit bie £ e r r f dj a f t über 
alle g e r m a n i f dj e n Stämme mit 2tu§nat)me ber Sadjfen. 
9113 bag ©önig§gefd)led)t bann berbarb, traten an feine Stelle bie 
farolingifdjen Spaugmeier. Sie unterftü|ten bag 28erf beg 
35 o n i f a t i u g, unb fo befefyrten fidj bie bem granfenreid) unterworfenen 
germanifdjen Stämme §um ©^riftentum. Unter ihnen Würben grofje Sanb* 
ftreden ben Main tjinauf auggeräumt unb mit ^raufen befiebett. 
Sie ^augmeier wehrten ben Angriff ber 21 r a b e r 732 bei £ourg unb 
^oitiers ab. Sie traten auch in enge SSerbinbung mit bem $ a b ft t u m. 
Mit §ilfe beg ^apfteg erlangte $i|)inberfur§e 752 bie®önigg = 
würbe. 
Sein Sohn ® a r 1 ber © r o £j e unterwarf nod) ben lebten f)eib= 
nifdjeit ©ermanenftamm, bie Saufen, unb be!el)rte ihn gum Triften* 
tum. (Sr fudjte bag gewaltige 9teidj gegen äußere g'einbe §u f i d) e r n 
unb gab itjm auch eine ein^eitlidje Verwaltung. Sie Sicherung ge= 
fd)al) burd) bie Einlage eineg ©rangeg bon Marien. 'Sie einheitliche 
Verwaltung würbe angebaljnt burd) bie ©auberfaffung. 2ln ber 
Spi|je jebeg ©aueg ftanb ein ©raf, ber feine SSefe^le bireft bom Sperrfdjer 
empfing. 
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