Philosophie.
e heißt wörtlich „Liebe zur Weisheit“, hat aber bald genau
dieselbe Bedeutung erlangt, wie unfer deutsches Wort Wissenschaft“. Und zwar
Umfaßte sie zunächst als die eine, einfache Wissenschaft das gesamte Wissen; erst
gn spaltete sie sich in zahlreiche Wissenschaften.
ifsen war um 609 vor Chr, bei den Griechen, besonders den Joniern
Kleinasiens massenhaft vorhanden; aber es war nur ein durch Jahrhunderte lange
Erfahrung gesammeltes Material, wobei die Berührung mit der älteren Kultuͤr
des Qrients eine große Rolle spielte: namentlich auf dem Gebiet der Mathematik
und Astronomie.
Auch die sogenannten „sieben Weisen“ um 600 waren keine Männer der
Wissenschaft, sondern der praktischen, durch Erfahrung gewonnenen Lebensweisheit,
die sie in kurzen Sprüchen zusammenfaßten, ..B,
„Erkenne dich selbst,“
„nichts zu viel.“
Die Erhebung des Wissens zur Wissenschaft bezeichnet ——
waltigsten Fortschritte der Menschheit. Wissenschaft entstand, als man sich 3
mehr mit den mhthischen Erzählungen begnügte, sondern die Frage nach Ursache
Und Wirkung mil Bewußtsein stellte und mit begrifflichem Denken zu lösen suchte.
Die Philosophie, die Wissenschaft, war zuerst Naturforschung und entstaänd
Im 600 in der reichen kleinasiatischen Stadt Milet. Was Plato den Sokrates
über seine eigene Entwicklung erzählen läßt (vgl. Phiden c. 454)) gibt uns
ine Vorstellung von den Fragen, mit denen man sich beschäftigte.
Vieles kommt uns heute naiv und kindlich vor: nicht nur die Antworten,
sondern auch die Ausdrucksweise. Wir müssen aber daran denken, daß die ersten
Philosophen für etwas unz Neues keine sprachlichen Bezeichnungen vorfanden,
soudern dieselben erst bilden mußten; gerade ihr Ringen nach dem Ausdruck
sft besonders interessant. Auch sind die Antworten für uns weniger wichtig, als
die Fragen; gerade in den Fragen zeigt sich der ere und deshalb sollen
Im solgenden vornehmlich die Fragen zusammengestellt werden.
Der erste Begriff der irhisen Philosophie ist der „Anfang“ (Urstoff,
Grundstoff, Ursprung, Prinzip). an fraͤgte:
Welches ist der ürstoff, aus dem die Dinge sind,
aus dem sie entstehen,
in den sie zurückkehren?
Also die Frage nach der Weltentstehung steht im Anfang; man verbindet
damit zahlreiche astronomische Betrachtungen.
Man umerschied ein Sein und ein Werden: der Urstoff ist das Seiende,
Bleibende, aus dem die verschiedenen Dinge geworden sind. Daran schloß sich
die weitere Frage: