Full text: Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen

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sich im Kampfe für ihre Sonderinteresfen häufig selbst zer¬ 
fleischten. 
(Die Namen Alemannen, Franken, Thüringer n. s. w., 
welche fpäter auftreten, kommen nicht einzelnen Völker¬ 
schaften zu, sondern sind zusammenfassende Bezeichnungen 
für Völkervereine.) 
Die Germanen im Kampfe mit den Moniern bis zur 
Dötkerwanderung 113 v. GHr. — 375 it. GHr. 
1. -Kriegszug der Kimbern und Teutonen von 120—101 v. Chr. 
Die Kimbern verließen 120 v. Chr. ihre nordische Heimat auf 
Jürland, um sich neue, wirtbarere Wohnsitze zu suchen. Auf ihrem 
Zuge nach Süden überwältigten sie die Bojer, einen keltischen 
Stamm im heutigen Bayern und Böhmen. Im Jahre 113 v. Chr. 
stießen sie auf die Römer und schlugen sie unter ihrem Anführer 
Papirius Carbo in der blutigen Schlacht bei Noreja. Hierauf 
zogen sie durch Norikum, Vindelicien und Helvetien nach Gallien 
und verlangten dort von den Römern Wohnsitze. Da ihnen solche 
verweigert wurden, vernichteten sie innerhalb vier Jahren fünf 
gegen sie aufgebotene römische Heere. Dann vereinigten sie sich 
mit den stammverwandten Teutonen, die inzwischen Jütland 
ebenfalls verlassen hatten und nach Gallien ausgewandert waren. 
Angst und Entsetzen ergriff die Römer, als die schrecklichen Feinde 
einen gemeinsamen Angriff auf Italien vorbereiteten. Aber 
zum Glücke derselben trennten sie sich wieder. Während die 
Teutonen über die Westalpen vordringen wollten, überschritten 
die Kimbern die Zentralalpen und überließen sich in Oberrtalien 
sorglos den ungewohnten Genüssen des Südens. So gelang es 
dem römischen Feldherrn Marius, die Teutonen 102 v. Chr. bei 
Aquä Sextiä und die Kimbern 101 v. Chr. bei Bercellä auf¬ 
zureiben. 
2. Kampf des Sumn Ariovist mit Julius Lasar um Gallien 
58 v. Lhr. 
Die Sequaner und Äduer, zwei gallische Hauptvölker, bekamen 
Streit. In demselben riefen erstere den suevischen Heerführer 
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