Deutschland.
Leopold II.
1790—1792.
Franz II.
1792—1806.
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Layern.
des Kaisers durch Gründung des Fürstenbundes-
1785, der sich zur Aufgabe stellte, alle Eingriffe
in den dermaligen Besitzstand der deutschen Für¬
sten zu verhindern. So wurden die Gefahren,
welche Bayern von Österreich her drohten, ohne
Zuthun Karl Theodors glücklich abgewandt.
Wie in der Pfalz, so stiftete Karl Theodor
auch in Bayern manches Gute. Er verbesserte
das Salinenwesen, legte das Donaumoos trocken,
ließ durch den Amerikaner Thomson (später Graf
von Rumford) den englischen Garten in München
anlegen, erweiterte die Universität Ingolstadt und
vermehrte die Münchener Gemäldegalerie durch
einen Teil der Düsseldorfer Sammlung. -
Karl Theodor konnte sich nicht recht in das
Wesen und den Charakter der Altbayern finden,
und diese faßten daher zu ihm umgekehrt nicht
jenes Vertrauen, das sie an Maximilian III.
fefselte. — S«hr schmerzlick berührte ihn die
Entdeckung einer geheimen Gesellschaft, Illumi¬
natenorden genannt, welche von dem Jngol-
städter Professor Adam Weishaupt unter dem
Aushängeschilde wissenschaftlicher Bildung ge¬
stiftet wurde, in der That aber gefährliche Ab¬
sichten für Kirche und Staat verfolgte. Der
Kurfürst unterdrückte sie und führte, durch deren
Bestrebungen für Aufklärung und Wissenschaft
argwöhnisch gemacht, gleichzeitig eine strenge
Zensur der Bücher ein. Durch diese Maßregel
entfremdete er sich die Herzen eines großen
Teiles seiner Unterthanen noch mehr.
Im I. Koalitionskrieg (1793—1797) schloß
sich Karl Theodor den Verbündeten an. Aber
bald gerieten seine knrpfälzischen Länder jenseits
des Rheins in die Gewalt der Franzosen. Auch